Review

Die junge Elizabeth lädt ein paar ihrer Schulfreunde zu einer nächtlichen Party ein, die in ihrem abgelegenen Landhaus steigen soll. Was ihre Gäste nicht wissen können: Elizabeth ist mit dunklen Mächten im Bunde und will sich an den anwesenden Kids rächen, weil es sich bei diesen samt und sonders um die Nachfahren jener Hexenjäger handelt, die ihre Ahnin Lilith einst auf dem Scheiterhaufen verbrannt haben. Nachdem sich die Teenies in der geräumigen Bude versammelt haben, wird die Stimmung erst mal mittels einer Seance so richtig angeheizt, ehe sich die Bagage auf Erkundungstour durch das Haus begibt. Elizabeth veranstaltet derweil ein schwarzmagisches Ritual, durch das Lilith höchstpersönlich als Dämon von den Toten aufersteht. Die beiden Streber Jack und Jennifer, die auf dieser Coole-Leute-Veranstaltung eigentlich eh völlig fehl am Platz sind, müssen sich bald schon nicht nur der untoten Hexe, sondern auch ihrer zombiefizierten "Freunde" erwehren, die ihnen an den Kragen wollen... Und noch ein weiteres billiges Horrorfilmchen, das der unvermeidliche David DeCoteau im Auftrag von Charles Band vermutlich in einem Aufwasch mit einigen ebenso minderbemittelten B-Movies wie "Talisman", "Killer Eye - Experiment des Grauens" und "Retro Puppetmaster" in Rumänien runtergekurbelt hat. Bezeichnend geradezu, dass Genre-"Größe" DeCoteau erneut nicht die Chuzpe gehabt hat, für den von ihm verbrochenen Bockmist geradezustehen, sondern es einem Jess Franco gleichtut und sich lieber mal wieder hinter einem seiner unzähligen Pseudonyme versteckt. Nun ja, wen wundert’s, denn "Witchouse" ist nur ein völlig hohler "Night of the Demons"-Abklatsch, der jegliche Blut-und-Titten-Schauwerte vermissen lässt und inhaltlich so substanzlos geraten ist, dass er sich nur mit seinen ellenlangen Dialog-Passagen auf eine knapp abendfüllende Laufzeit von plusminus 70 Minuten retten kann. Budgetbedingt wurde den guten Effekten des Vorbilds mit seinen phantasievollen, recht ausschweifenden Splatter-Einlagen nämlich keinerlei Rechnung getragen, die wenigen, kurz angerissenen Gore-F/X sind darum auch echt nicht der Rede wert. Günstig angemietete Studio-Sets und ein paar digitale Tricks auf Home Made-Niveau (leuchtende Augen, Blitz-Gezuckel und dergleichen) bestimmen stattdessen das gesamte Erscheinungsbild dieses lieblosen Videotheken-Ramschs und lassen "Witchouse" folglich sehr, sehr schlecht aussehen. Wem das noch nicht genügt, um den Stuss links liegen zu lassen, dem sei gesagt, dass sich der ungelenk agierende Teenie-Cast mächtig mit den kreuzblöden Dialogen abrackert, die nach der Manier von Wes Cravens endlos besserem "Scream - Schrei!" zu allem Überfluss auch noch mit allerlei Anspielungen und Insider-Witzen gespickt sind. Da Auftrags-Schreiberling Matthew Jason Walsh allerdings das Gespür für den passenden Spruch zur rechten Zeit völlig abgeht, macht er dadurch beim Fandom auch keinen verlorenen Boden gut. David DeCoteaus Regie-Leistung ist passend dazu echt armselig und der volle Umfang seiner Inszenierung beschränkt sich irgendwie darauf, mit der schlecht geführten Kamera so eine Art schweren Seegang zu simulieren. Aber das kennt man ja schon von einigen seiner neueren Machwerke. Ohne Action, Spannung oder Tempo quält sich die abgeschaute Handlung förmlich bis zum erlösenden Finale dahin, bei dem zunächst der bösen Haushexe Lilith mittels Stromschlag der Garaus gemacht wird, ehe sich auch noch Gastgeberin Elizabeth während eines Handgemenges per Dolchstoß selbst entleibt. Ende gut, alles gut, und wenigstens ist der Film dann aus... und wenn der Abend eh schon im Arsch ist, kann man ja gleich "Totem - Die Alptraum-Kreaturen kommen" nachschieben, der knackt auch nur knapp die Ein-Stunden-Marke. Für den schämt sich sogar DeCoteau selbst, und den graust es sonst eigentlich vor nix.

2/10

Details
Ähnliche Filme