Review

Der Film trägt den deutschen Titel "Das Geisterhaus". Woran denkt man bei diesem Titel? Ich denke dabei an einen Horrorfilm ala Bis das Blut gefriert oder The Others. Aber halt, "Das Geisterhaus" ist genau das Gegenteil eines Horrorfilms. Es ist ein dramatischer Liebesfilm. Im Orginal heißt er The House of the Spirits, es liegt  also nicht an der deutschen Übersetzung. Na jedenfalls ist der Titel einbisschen unglücklich gewählt, sodass man einen Horrorfilm erwartet. Wenn ich ehrlich bin habe ich mir diese fast 2 1/2 Stunden von House of the Spirits auch nur zur Gemüte geführt, weil Winona Ryder mitspielt. Der Film ist ja auch sowohl auf der OFDb als auch auf der IMDb nicht so schlecht bewertet also sah ich ihn mir einfach an.

Als der Film anfing mochte ich ihn überhaupt nicht. Die erste halbe Stunde ist ziemlich langatmig und total boring. Dann wurde es aber zum Glück besser, viel besser. Von da an gings bergauf und jetzt konnte ich den Film sehr gut angucken und er gefällt mir jetzt auch gut. Da House of the Spirits fast 2 1/2 Stunden geht ist das mit der ersten halben Stunde nicht so tragisch. Es ist wie mit einem Buch, man muss sich einlesen. So ist es auch mit House of the Spirits. Man muss die erste halbe Stunde Langeweile über sich ergehen lassen, bekommt danach dann aber noch 2 Stunden gute Dramatik zu sehen.

Es wird die tragsiche Geschichte von Esteban Trueba erzählt. Erst vergrault er seine Schwester Férula, weil er eifersüchtig auf sie ist. Sie hatte sich in Estebans Frau Clara del Valle verliebt. Wissen tut er es anfangs noch nicht, aber er ahnt schon was. Als Esteban sie dann zusammen im Bett liegen sieht flippt er aus und verbietet Férula jemals wieder einen Schritt in sein Haus zu setzen. Dann kommt es zwischen seiner Frau Clara und ihm zum Streit, woraufhin sie ihn zusammen mit ihrer Tochter Blanca verlässt. In der Zwischenzeit scheint sich zwischen den Bauern ein Aufstand anzubahnen. Einer der Landwirte, Pedro, ruft dazu auf sich gegen die Unterdrückung von Esteban zu wehren. Daraufhin will Esteban Pedro töten. Pedro ist nicht nur ein aufsässiger Bauer, er ist auch gleichzeitig der Geliebte von seiner Tochter Blanca. Esteban ist zornig und nun will er sie zwingen einen anderen, den er für sie ausgesucht hat, zu heiraten. Blanca hasst ihren Vater dafür....
House of the Spirits ist eine Verfilmung des ersten Romans "La casa de los espíritus" der chilenischen Schriftstellerin Isabel Allende.

Wie schon aus der Inhaltsangabe zu entnehmen ist das Ganze äußerst dramatisch und tragisch, House of the Spirits ist eben ein Drama. Es geht viel um Liebe, Eifersucht und Zorn. Gegen Ende wird der Film immer dramatischer. Die Verhaftung von Blanca ist höchst dramatisch inzeniert worden. Vielleicht ist das Ganze schon einbisschen zu dramatisch, das dürfte dann aber wohl eher an der Buchvorlage liegen. Ich bin zwar eher Horrorfan, aber so lange ein Drama nicht besonders melodramatisch ist kann ich auch mit diesem Genre etwas anfangen. Der hier ist kein Melodram und House of the Spirits finde ich gut. Der Roman von Isabel Allende wurde mit viel Aufwand inzeniert und man hat sich auf jeden Fall Mühe gegeben.
Auch wenn man es vermuten könnte, House of the Spirits kommt weitestgehend ohne Klischees aus. Ich hatte da auch zunächst so meine Bedenken, wie immer wenn ich Liebesfilme oder eben Liebesdramen so wie den hier ansehe, aber hier waren die Bedenken umsonst. Die Story hört sich auch so an als wäre der Film vollgespickt mit Klischees und ähnlichem, ist er aber nicht. House of the Spirits ist ein gutes Drama über das komplizierte Thema Liebe.

Klarer Pluspunkt bei House of the Spirits ist die Starbesetzung. Man konnte zahlreiche namhafte Schauspieler für dieses Projekt gewinnen.
Die Rolle des Esteban hat Jeremy Irons bekommen. Aufgrund seiner komischen, für ihn ungewöhnlichen Frisur habe ich ihn zunächst gar nicht erkannt. Wenn ich da so an den Bösewicht aus Die Hard 3 denke, da sah er schon einbisschen anders aus.
Estebans Frau wird von Meryl Streep verkörpert. Die kenne ich noch aus der schwarzen Komödie Death Becomes Her von Robert Zemeckis.
Glenn Close ist ebenfalls in diesem Film vertreten und zwar sieht man sie als Férula, die Schwester von Esteban. So richtig viel sieht man sie ja nicht, nur da wo sich die Liebesgeschichte zwischen ihr und Estebans Frau entwickelt. Eine unbedeutende Rolle hat Glenn Close also nicht bekommen, allerdings sieht man sie nachdem sie aus dem Haus verbannt wurde fast gar nicht mehr, nur in einer Szene wo sie doch noch einmal das Haus betritt.
Der Hauptgrund warum ich mir House of the Spirits ansah war Winona Ryder, meine Lieblingsdarstellerin. Sie spielt Estebans Tochter Blanca. Zunächst ist Blanca noch ein Kind und wird gespielt von Hannah Taylor-Gordon. Dann jedoch wird sie langsam erwachsen und nachdem der Film schon fast eine Stunde geht ist es endlich soweit, Winona Ryder tritt ins Geschehen. Anfangs ist Blanca noch keine große Figur im Film. Sie ist nur selten zu sehen. Mit der Zeit gewinnt sie aber immer mehr an Bedeutung und am Ende ist sie neben Esteban sicher die wichtigste Person im Film. Winona Ryder hat mir wieder sehr gut gefallen.
Einbisschen überrascht war ich, dass Hollywoodstar Antonio Banderas mitspielt. Normalerweise spielt der ja nicht in Liebesfilmen mit, zumindest sah ich ihn noch nie in einem solchen. Hier ist er in der Rolle des Pedro zu sehen. Als Hauptrolle würde ich die nicht sehen, eher als Hauptnebenrolle. 
Ich habe hier nichts zu meckern. Die Schauspieler sind namhaft, spielen glaubwürdig und sind nicht fehlbesetzt. Das hier Winona Ryder mitspielt finde ich sehr gut.

Fazit: Dramatischer Film über Liebe, der ordentlich inzeniert wurde und mit einer gut agierenden Starbesetzung aufwarten kann. Hat mir gut gefallen.

Eine kleine Sache möchte ich noch so am Rande anmerken. Mir ist eine Kleinigkeit aufgefallen. Es gibt im Film einen Unfall, eine Kollision zwischen einem Zug und einem Auto. Dabei explodiert ein Auto. Was mir aufgefallen ist, ist das hier ein Kopf durch die Gegend fliegt und dabei spritzt sogar Blut. Ich weiß ja nicht, was diese Szene in einem solchen Film zu suchen hat. Nicht das ich als Splatterfan ein Problem mit dieser Splattereinlage habe, aber ich war schon einwenig verdutzt.

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