"Die Folterkammer des Hesenjägers" ist der amerikanische Pedant zu den glohrreichen "Hammer"-Filmen. 1963 macht sich Trash-Spezialist Roger Corman dran, das Drehbuch, welches nach einem Poeschen Gedicht und einer Geschichte Lovecrafts geschrieben wurde, zu verfilmen....
1765, Arkham, ein nebeldurchfluteter Ort in Neu-England.
Eine Kneipe, Männer zechen und schnacken - nur einer hängt am Fenster und schaut gespannt in den Nebel...als er eine mit einem Umhang bekleidete Dame durch diesen schreiten sieht, folgt er ihr. Ihr Weg führt zu dem "Palast" von Joseph Curwen. Dieser wird von den Bewohnern der Hexerei angeklagt. Seit seinem Erscheinen kommen nur noch Missgeburten zur Welt, die Frauen scheinen wie verwandelt zu sein. Und so eine im tranceartigen Zustand läuft mitten in das Schloß. Die Männer in der Kneipe sammeln sich um den Treiben Curwens endgültig ein Ende zu bereiten. Sie staunen nicht schlecht, als sie nicht mal die Tür einrammen müssen, sondern der Hausherr mit einem lakonischen Spruch auf den Lippen diese begrüßt...hilft ihm nix, er wird an einen Baum gefesselt und verbrannt! Bevor er ganz in Flammen aufgeht verflucht er noch das Dorf und kündigt seine Wiederkehr an...
110 Jahre später. Curwens Ururneffe Charles Dexter Ward (Vincent Price mal wieder ganz stark in einer Doppelrolle Curwen/Ward) samt dessen Frau Ann kommen in Arkham an. Er hat geerbt und möchte gerne seinen Besitz in Augenschein nehmen. Doch die Dorfbewohner sind den beiden mehr als wenig gesonnen - immerhin hat Ward eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem alten Hexenmeister. Da sie keiner zum sofortigen Verlassens des Orts bewegen kann, ihnen aber auch keiner sagen will wo sie hinmüssen, kann der neutrale Arzt des Dorfes ihnen doch noch helfen. Und wahrhaft....das Ding is riesig!
Doch kaum in dem Gemäuer drin fällt einer der ersten Blicke auf ein riesiges Porträt Curwens. Dieses hypnotisiert Charles so sehr, das kurzen Momentes der Geist Curwens in ihn fliesst. Doch Charles ist noch zu mental stark. Zwar möchte er gerne weg, seine Frau noch viel mehr, jedoch schafft er es einfach nicht und gerät so mehr und mehr zu Curwen. Und dieser hat nur eins im Sinn - Rache an dem Dorf...dabei sollen alle leiden, wie er gelitten hat: in Flammen.
Ich muss zugestehn, das trotz des abenteuerlichen Titels doch jedoch ein anderer Film zu sehen war...positiv!
Denn der Film hat eins: Stil.
Tragendes Element des Filmes ist seine tolle Athmosphäre. So sind die Kulissen wirklich gut gemacht. Die Bauten des Dorfes und der Häuser haben ein zeitgemäßes Design und passen sich hervorragend an die düstere Umgebung an. Sofern es sich aber um Aufnahmen einer weiteren Umgebung handlete, wurde auf kostengünstigere MattePaintingszurückgegriffen. Denn wo findet man in den USA ein englisches Dorf mit Schloß aus 17ten Jahhundert? In dieser Beziehung war Corman eingeschränkt, konnte jedoch mit dem ihm zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel durchaus in der Lage einen guten Film zu fertigen.
Dieser gesamte Film ist eher ernsterer Natur, kann aber einen gewissen "Trash"Faktor nicht verleugnen. Jedoch ist dies eher auf die damaligen F/X Technik als denn schauspielerischen Könnens zu verdanken. Insgesamt agieren alle Beteiligten recht flott und die Rollen sind gut besetzt. Vor allem Vincent Price in seiner Doppelrolle kann sich wieder "austoben".
Mit Intensität hat man 2 Menschen vor sich stehen! :-)
So darf er u.a. in seiner bösen Rolle eine Menge "gemeiner" und bissige Witze machen, andersrum ein Mankel des deutschen Titelgebens: der gute Mann foltert kein Stück, noch ist er ein Hexenjäger, denn ein Hexenmeister). Musikalisch lässt der Score dem Film die nötige Untermalung geben und lässt die kalten, nebeldurchtränkten Bilder noch mehr versinken...
Fazit: Amerikanischer "Hammer" Film mit dem famosen Vincent Price und einer noch tolleren Atmosphäre!