Review


Inhalt:

Im Jahre 1267 christlicher Zeitrechnung ist nach der Vernichtung der nördlichen Jin-Dynastie durch die mongolischen Eroberer Dschinghis Khan und dessem Sohn Ogedei, das südliche Sung-Reich die letzte der chinesischen Dynastien jener Epoche.
Kublai Khan, der Enkel Dschinghis Khans, will Herr über ganz China werden, und die südliche Sung-Dynastie ist massiv bedroht.

Ein äußerst wichtiges, geheimes Dokument in diesem Kampf ist eine Landkarte, die die Positionen und Stellungen der Sung-Truppen aufzeigt. Diese Karte darf den Mongolen auf keinen Fall in die Hände fallen.
Chinesischen Patrioten muss es daher gelingen, die Karte von Verrätern fern zu halten, doch ist das Dokument verschollen.

Ein maskierter Mann heuert den Schwertkämpfer An Sing-Yao genannt "The Sword Spirit" (Wang Kuan-Hsiung) an, die Karte zu finden und ihm zu übergeben.
"The Sword Spirit" An Sing-Yao ist ein eiskalter und gnadenloser Killer, und tötet -im Verbund mit dem Maskierten- auch die Eltern des Schwert-Kämpfers Chan Yi (Meng Fei), der dies zusammen mit seinem Schüler Pu Chi (Yen Shi-Kwan) rächen will.

Etliche weitere Kämpfer, wie "Black Meteor" (Leung Kar Yan) und "Killer Fox" (Phillip Ko), wollen ebenfalls an die Karte gelangen. Viele Fighter werden getötet, darunter auch Männer von Master Fang Chu Fang (Chen Hsing), der somit in dieses Ringen mit hinein gezogen wird.
Wer steht auf welcher Seite, wer ist ´gut´, wer ist ´böse´? Die Meisten scheinen nicht das zu sein, was sie vorgeben zu sein.

Schließlich, nach etlichen Kämpfen und Intrigen, wird Chan Yi vergiftet, doch kann er in das "Flower Valley" gelangen, zu Master Chan Tian-Pang (Liu Ping) sowie dessen schöner, blinder Tochter Wah Fong Fong (Doris Lung Chun-Erh) und der äußerst attraktiven Maid Ding Ki (Li Li-Li).
Chan Yi kann gerettet werden.

Die Identität des Maskierten kann aufgedeckt werden, und bietet eine ziemliche Überraschung. Dieser Verräter kann seinem Schicksal indes nicht entgehen.
Letztlich kommt es zwischen Chan Yi und An Sing-Yao zum entscheidenden Show-Down, zum Duell auf Leben oder Tod.


Kritik:

"The Clutch of Power" ist in einigen Rankings hinsichtlich "Best Old School Martial Arts Movies" gelistet, und es ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel, warum das so ist.
Bei diesem sehr starken und überaus prominenten Cast, Chen Hsing, Meng Fei, Leung Kar Yan, Phillip Ko, Wang Kuan-Hsiung, Yen Shi-Kwan und Doris Lung Chun-Erh, ist die Erwartungshaltung zudem sehr hoch. Doch ist dieser Eastern, 1977 von Regisseur Chang Peng-I für das Label "Hong Kong Galaxy Film Co." gedreht, eine Stunde -von 90 Minuten Laufzeit- lang verworren, zäh und langweilig.

Eine verworrene Story, bei der man kaum durchblickt, teils müde Darsteller, trotz aufwendiger Kostümierung eine langweilig-sterile Atmosphäre und wenig überzeugende Schwert-Fights, machen aus "The Clutch of Power" einen zähen Streifen, bei dem der Betrachter kaum Freude beim Zusehen entwickelt, und vielleicht sogar nicht wenige Zuschauer abgeschaltet haben dürften.
Erst in der letzten halben Stunde gibt es im "Flower Valley" endlich atmosphärerische Bilder mit ein paar melancholischen Szenen -die weiblichen Darsteller tun der letzten halben Stunde mehr als gut-, lösen sich die Dinge etwas auf, und ein kernigeres KungFu-Duell beschließt auch actiontechnisch und von der Dramaturgie her den Streifen noch etwas versöhnlich.

Aber eine gute Note kann sich der Film damit denn nicht mehr verdienen, zumal eine Stunde lang dieser Eastern den Betrachter nicht zu fesseln vermag. Vielleicht ist "The Clutch of Power" da auch etwas ambivalent, und überzeugt denn eher bei einer 2. Betrachtung. Aber ein Film sollte schon bei der Erstbetrachtung einschlagen, und das tut dieser Streifen denn herzlich wenig.

Meine Güte, was für ein Cast stand Chang Peng-I denn hier zur Verfügung! Yen Shi-Kwan, Wang Kuan-Hsiung, Chen Hsing, Meng Fei, Leung Kar Yan, Phillip Ko und Doris Lung Chun-Erh, das kann sich hören und sehen lassen, da schnalzt der Eastern-Fan mit der Zunge, auf der er sich dann diese Namen zergehen lässt.
Doch macht die Regie daraus viel zu wenig, unterfordert diese Akteur*Innen, die gegen das wirre Skript, aufkommende Langeweile und die stundenlange flaue Atmosphäre nicht gegen an agieren können.

Meng Fei ist hier der Held, Wang Kuan-Hsiung und Chen Hsing die Villains, Yen Shi-Kwan, Leung Kar Yan und Phillip Ko die Fighter im Hintergrund. Sie agieren allesam soweit solide, Wang Kuan-Hsiung etwas zu cool-lässig, fast gelangweilt, aber eben alle soweit solide. Der Streifen hatte ja auch andere Probleme, wie oben erwähnt.
Etwas raushauen können indes die Damen, Doris Lung Chun-Erh, sie ist eine der attraktivsten Frauen im Eastern-Sektor, und auch hier ist sie bildschön, sie meistert zudem ihre Rolle als blinde, zerbrechliche Schönheit total tapfer.
Und Li Li-Li (nicht zu verwechseln mit Shaw-Actrice Lily Li) ist gar noch attraktiver, ich würde die wirklich nur dann von der Bettkante jagen, wäre ich mit Fanny Fee Werther, Jana Azizi und Amber Rose gleichzeitig liiert.
In der letzten halben Stunde kann durch die teils melancholischen Szenen mit den Damen und Meng Fei im "Flower Valley", die den Streifen zudem atmosphärisch und dramaturgisch etwas aufpeppen, ein besserer Eindruck entstehen, immerhin.

Die Fights, überwiegend Swordplay, sind auch nicht immer hochklassig, das Tempo stimmt zwar, doch bleiben die Choreographien irgendwie weitestgehend blass und hauen den Eastern-Fan nicht gerade vom Hocker, zudem verpufft das Ganze durch die verworrene Storyline.
Es bleibt generell dabei, selbst die beste KungFu- und WuShu-Action verpufft in einem Eastern, wenn die Story nicht überzeugt und den Zuseher fesselt.

Immerhin kann das abschließende KungFu-Duell noch was bieten, und den Film, dessen letzte halbe Stunde leicht entschädigen kann, etwas versöhnlicher beschließen.

"The Clutch of Power" vergibt seine Star-Power, und ist insgesamt kein richtig überzeugender Genre-Beitrag, da musste man als Eastern-Fan mehr erwarten.
Schade.

4/10.

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