Der ehemalige Sklave Gordon, genannt der "Schwarze Seeteufel", ist ein gefürchteter Pirat, der dem Menschenhandel in der Karibik den erbitterten Kampf angesagt hat. Um dem skrupellosen Sklavenhändler Tortuga das Handwerk zu legen, gibt Gordon sich als kubanischer Edelmann aus.
Als alter Vincent Price Fan ist es durchaus mal interessant ihn mal als Karibikbösewicht mit schwarzer Langmattentolle zu sehen. Der Film selber ist nicht wesentlich mehr, als der typische italienische Freibeuterstreifen von anno dazumal, mit recht spärlichen Kulissen und oftmals schlechtsitzenden Perücken. Das Piratentum wird hier übermäßig glorifiziert, der schwarze Seeteufel soll ein grundguter Mensch sein, der während der Laufzeit eine Summe von 0,0 an Beute anhäuft und ausschließlich gegen böse Sklavenhändler fechtet und dabei stets beste Laune aufträgt, als hätte er einen Werbevertrag für Zahnweiß.
Ein großes Manko ist vor allem die fehlende Action, besonders die vielen Szenen an Land werden eher zu Tode palavert, mit einer ausführlichen Liebesdreiecksgeschichte inklusive Schmachtgesäusel natürlich. Schiffsaktionen sind da leider recht selten eingestreut und das geringe Budget wird besonders bei den Kanoneneinschlägen deutlich, mehr als eine qualmende Planke ist da nicht drin, zumindest merkt man deutlich das versucht wurde keinem Holzwurm ein Haar zu krümmen. Immerhin bringt der finale Endkampf in der alten Festung wieder etwas Leben in die Bude.
Ebenfalls im mediokren Bereich sind die Darsteller mit dabei, Ricardo Montalban ist ganz ok als schwarzer Pirat, ist mir aber eine Spur zu fröhlich, das rauhe Leben der Räuber der Meere stellt man sich doch geringfügig anders vor. Auch Vincent Price spielt sich nicht gerade die Seele aus dem Leib, schafft es aber dennoch und sei es durch pure Routine den Film immer noch ein wenig aufzuwerten.
Nun ja, Fluch der Karibik isses insgesamt natürlich nicht, sondern lediglich ein weiters buntes Freibeuterfilmchen im klassischen Stil, mit all den Zutaten der damaligen Zeit. Mit etwas mehr Radau und spektakuläreren Kampfszenen, speziell auf dem Wasser, wäre das Werk durchaus noch aufwertbar gewesen, wahrscheinlich fehlten hierfür aber doch der eine oder andere LKW voll Lira.
5/10