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Der Millionär Frederick Loren schmeißt für seine verhasste vierte Ehefrau Annabelle eine Party in einem eigens dafür angemieteten, abgeschieden gelegenen alten Gemäuer, in dem es schon zu einigen merkwürdigen Todesfällen gekommen ist und von dem es auch heißt, dass es dort kräftig spuken soll, klaro. Zudem hat Frederick auch einige Gäste eingeladen, die sich noch nie zuvor im Leben begegnet sind und auch die Laurens nicht persönlich kennen, die aber dafür allesamt in argen Geldnöten stecken und deshalb nur zu gerne sein Angebot annehmen, für 10.000 Dollar pro Kopf die Nacht in dem "Haus auf dem Geisterhügel" zu verbringen. Die Kohle winkt aber natürlich nur denjenigen, die bei Sonnenaufgang noch am Leben sind. Um sicherzugehen, dass niemand vorzeitig die Fliege macht, werden pünktlich um Mitternacht sämtliche Fenster und Türen verriegelt und man ist darauf hin den bösen Mächten, die in dem Haus am Werke sind, hilflos ausgeliefert... und damit sind nicht nur die vermeintlichen Geister gemeint! "Das Haus auf dem Geisterhügel" ist mit weitem Abstand die beste jener Gimmick-intensiven Genre-Produktionen, mit denen William Castle (zu dem Zeitpunkt schon mehr Showman als Regisseur) in den 50er und 60er Jahren das Publikum zum Teil weit über die bloßen Bilder auf der Leinwand hinaus amüsiert hat (man denke nur an die unter Strom stehenden Kino-Sitze in "Schrei, wenn der Tingler kommt", die den Leuten im wahrsten Wortsinn ihre Schocks verabreicht haben!). Hier war es ein Skelett, das passend zum Finale über den Köpfen der Zuschauer an Seilen durch den Kino-Saal geflogen ist... man wünscht sich wirklich, man wäre live dabei gewesen, wie fade und langweilig wirken dagegen die heutigen Multiplex-Vorstellungen der neuesten genormten Hollywood-Blockbuster. Hach, die Ungnade der späten Geburt. Auch ohne das Drumherum funktioniert "Das Haus auf dem Geisterhügel" aber auch heutzutage noch ganz wunderbar, im Grunde braucht es nicht mehr als ein paar gute Sets (die entsprechend unheimlich in Szene gesetzt und geschickt fotografiert wurden) und einen Vincent Price in Bestform, der neben "Der Hexenjäger" und "Theater des Grauens" hier als Frederick Loren einen seiner quintessentiellen Genre-Auftritte absolviert... und eben Castles unbedingter Wille zum schieren Entertainment, dem sich auch solche Lappalien wie ein logisches Drehbuch oder ein einigermaßen sinnvoller Plot unterordnen müssen. Die Handlung ist trotzdem komplett engaging und ohne jedweden Leerlauf oder narrative Durchhänger, sondern fesselt einen mit ihren Wendungen bis zur allerletzten Sekunde. Unterm Strich halte ich "Das Haus auf dem Geisterhügel" dann auch tatsächlich für den Besten ALLER Spukhaus-Filme, der weithin überschätzte "Bis das Blut gefriert" kann da lange nicht mithalten... und selbst solche späteren Effekte-Spektakel wie "Poltergeist" oder "House" (oder das eigene 1999er-Remake "Haunted Hill - Evil loves to Party") können hiermit nicht wirklich konkurrieren. Fazit: Zeitlos guter Grusel-Kintopp.

10/10

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