Auf jedes Erfolgsremake folgt meistens eine hastige Fortsetzung und wenn da hier sowieso schon nichts wahnsinnig Originelles an der Idee war, „The Hills have eyes“ neu zu drehen, konnte man von einem schnellen Cash-In praktisch schon vor dem Start ausgehen.
Und so geschah es auch.
Da nützte es wenig, dass man als Autorenduo ausgerechnet Altvater Wes Craven samt Sohnemann verpflichtete, die, so meine Vermutung dieses Skript direkt auf einem Vatertagsausflug zwischen dem dritten und vierten Fass Bier schrieben.
Auf Ideen ist also geschissen: eine Gruppe Nationalgardisten, die sich bisher sowieso nicht mit Ruhm bekleckert hat, wird in besagte Hügel verschifft, um einen Trupp Wissenschaftler zu unterstützen, die das Fleckchen wieder für gewisse Zwecke urbar machen wollen. Natürlich sind nach Teil 1 noch reichlich Mutanten in den Hügelhöhlen übrig und die meucheln sorgfältig den Bodycount rauf und runter…
Man hat aus so simplen Plots schon eine Menge machen können, doch Regisseur Martin Weisz ist nicht der Mann, ein Standarddrehbuch in einen Halbedelstein zu verwandeln.
Die Reservisten entpuppen sich als ein Haufen aufeinander einhackender Querschnittstrottel, wobei man, getreu der Linie des ersten Teils, uns einen Eventualpazifisten (einen Soldaten, der erst nachdenkt, bevor er blind gehorcht) als Strahlemann anbietet. Daher kommt dieser Wehrkraftzersetzer allerdings als eine Mischung aus Weichei und weinerlichem Dorftrottel, was natürlich später ohne weiteres garantiert, das er den Part der reißenden Bestie einnimmt, die zum Überleben die Wurzeln der Zivilisation am praktischsten hinter sich lässt.
Auf den Plot brauch man dann auch nicht wirklich weiter einzugehen, wenn man schon den Helden wechselseitig belächelt oder verabscheut, das 10-Negerlein-Prinzip findet reichich Anwendung, wobei sich viele Anwesende schlichtweg durch Idiotie auszeichnen (der Knüller: auf einem Felsen, auf dem in jedem Loch Mutanten lauern und keiner den anderen aus den Augen lassen soll, geht eine Soldatin gaaaaanz allein hinter einem großen Stein pullern!).
Aber um Schlüssigkeit geht’s auch gar nicht, hier wird sowieso auf den großen Ekeleffekt spekuliert. Schon vor den Vortiteln darf man einer schön ekligen Gewaltgeburt schleimig-dreckiger Natur beiwohnen, nach der Popcorn nicht mehr schmecken dürfte. Und auch später ersäuft der Film reichlich in Goreeffekten der besseren Art, da sich manche Mutanten ja nicht mal durch Kopfschüsse lange aufhalten lassen.
Für Freunde der gepflegten Splatterei also ein solides, kleines Fest, wobei man nebenbei ein wenig die Inneneinrichtung bei Familie Mutant kennenlernt.
Dazwischen wird immer fleißig Glied und Glied zerhackt, wenn nicht gerade die Damen von geschwürübersäten Riesen von hinten zugeritten werden.
Am Ende schiebt man, logo, noch Teil 3 an, bis dahin ist aber dem Horrorfilmfreund (nicht: FAN!) schon der letzte Nerv getötet und Gleichgültigkeit macht sich breit, wenn man nicht mal mehr über die doofen Figuren lachen kann.
Ein rechtes Ekelprodukt für einen schnellen Dollar und ich denke, das Ziel hat man treffend erreicht. Muß man sich aber nicht zwingend antun. (3/10)