Review

Kaum haben es die mordenden Mutanten aus der Wüste wieder in die Kinosääle geschafft, wird gleich auch noch Teil 2 hinterhergeschoben, dieses mal auch mit einiger Mitarbeit von Altmeister Craven und dessen Sohn, die sich mitverantwortlich zeigten für das Drehbuch. Zumindest Horrorfans der alten Schule werden da mit den Zungen schnalzen. 
The Hills have Eyes 2 tischt dem sequelfreudigen Gorebauern dann auch mal eben ein kompaktes, ideenfreies und ballerfreudiges Filmchen auf.

Noch vor dem Anfang bekommt der Zuschauer eine hammerharte Geburtsszene präsentiert, die in ihrer Kaltblütigkeit Hoffnung macht, dass Teil 2 nicht mehr so zahm zu Werke geht wie einst der Erstling. Aber schaun wir mal weiter....

Die Story, die leider nicht genau auf das Schicksal der Familie aus Teil 1 eingeht, beginnt schon mit der ersten Frischfl...., entschuldigung, dem ersten "Forscherteam", dass da halt nach Mutantionen und Merkwürdigkeiten suchen soll, nur um etwa zwei Minuten später von den metzelfreudigen Missbildungen über den Jordan geschickt zu werden.
Doch, so ein Anfang weiß zu gefallen und viele Genrekonventionen lassen die Innovationsarmut vergessen. Wer muss denn nicht schmunzeln, wenn der kleine Hilfsmechaniker "nur mal eben den Strom anschalten muss, da das Mistding anscheinend wieder ausgefallen ist"? Oder wenn der General meint "Ui, hier seh ich ja schon wieder diese Fehlsignale, da kann ja gar keiner sein!"

Die Figuren sind durch die Bank weg dumm, keine Frage und abgesehen von einer netten "Mutanten-Fang-Idee" in der Mitte des Films sind die Betreffenden (SOLDATEN) sogar zu dumm zum schießen.
Ist die erste Garde abgefrühstückt, im wahrsten Sinne des Wortes, darf der Film dann auch schon beginnen, mit eine kleinen und feinen Rekruteneinheit, die natürlich die Forscher "nur mal nebenbei eben" einsammeln soll. Theoretisch.

Was dann kommt ist klar, die paarungswilligen Freakfressen reißen die Männer und verschleppen die Frauen.
Am Ende sind dann viele Mutanten und Soldaten tot und der Film ist aus. Das wars? Das wars!

War Teil 1 noch die effektive Transportation des 70er Jahre Terrorkinos in gelackte MTV-Optik, so schafft Teil 2 es nun mit dem birnigen 80er Splatter.
Sicherlich war das nicht die Intention, aber so hintereinander gesehen macht das schon Sinn. Teil 1 ist das "70er Horrorfilm-Remake" und Teil 2 halt das "80er Horrorfilm-Remake".
Statt auf Terror und leidende Figuren wird hier nur auf Action und Splatter gesetzt.

Und dabei sind wir beim eigentlichen Problem: War Teil 1 zwar ein harter Streifen, der zur besseren Intensität einige Gewaltszenen mehr hätte vertragen können, so ändert sich das Ganze beim Nachfolger.
Obwohl da atmosphärisch nicht mehr viel zu holen ist und man ganz auf Splatter und Gekröse hätte setzen müssen, werden dem Zuschauer zwar ab und an noch Effekte präsentiert, die dem geneigten Alles-Seher aber nicht mehr als ein müdes Schmunzeln entlocken können. Schade, aber vielleicht tut sich da ja noch was in der heutzutage fast schon obligatorischen "Unrated"-Fassung später auf DVD.

Aber niederschreiben will ich das Ganze dann doch nicht, es bleibt nur halt ein schaler Nachgeschmack, wenn der Teaser (Leichensack-ziehende Mutanten) mehr Grusel und Spannung vermittelt als der eigentliche nachfolgende Film.

Am Ende gibt es dann einen doch wieder harten Endfight, der dann Gore-mäßig fast wieder die Brücke zur ersten Szene, der heftigen Geburt schließt. Es ist aber auch ein kleines Wunder was diese Mutanten heutzutage alles aushalten...

Für 90 Minuten sehr "old-school"ige Mutanten vs. Militär-Action reicht The Hills have eyes 2 aber locker und macht, wenn man seine Erwartungen entsprechend runterschraubt, auch Spaß. Denn unter uns, zwischendurch macht es auch mal wieder einfach Freude, tumbe Schießbundenfiguren in den sicheren Tod rennen zu sehen, In Zeiten von tausenden, bleichen Geisterkindern und "Torture-Porn" wirkt auch etwas "abgestandenere Luft" wie eine frische Brise.

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