Ein paar findige TV-Produzenten des Vixen-Networks konzipieren die Reality-Show "We know who you are… Now how much?", in der der naive Evander als angeblicher Multi-Millionär und letzter Nachfahre des Lord of Boffington posieren soll. Dass das Ganze nur ein Vorwand für den geldgeilen Raffzahn Morthy Mortonson ist, um selbst an ein beträchtliches Erb-Vermögen zu gelangen, ahnen die Kandidatinnen natürlich nicht. Diese werden nämlich ganz planmäßig nach Frankreich ins "Chateau du Mort" gekarrt, wo sie sich Eriks Gunst erschleimen und die Einschaltquoten in die Höhe treiben sollen. Unterhaltsamer als das Intrigen-Spiel im Luxus-Schloss ist allerdings die schon bald einsetzende Mord-Serie, der ein heiratswilliges Luder nach dem anderen zum Opfer fällt. Wer ist der irre Killer, der durch die Gegend schleicht, um die aufgebretzelte Mischpoke ins Jenseits zu befördern...? Als seichte Satire auf dummdöselige Reality-TV-Formate wie "Joe Millionaire" oder den "Bachelor" konzipiert, wäre "Joe Killionaire - Ein Millionär zum Sterben..." sicherlich liebend gerne so etwas wie die Independent-Variante von "Gnadenlos schön", kann diesem allerdings nicht einmal annähernd das Wasser reichen. Das Ganze ist nämlich mitnichten so gewitzt und beißend geraten wie dieser, sondern nur laut und stupide. Schmalspur-Witze und pansige Gags sind also angesagt, was die episch anmutende Laufzeit von glatten 110 Minuten natürlich nicht zufriedenstellend ausfüllt, zumal die echt grausigen Kalauer auch ausschließlich auf den Bereich unter der Gürtellinie abzielen... und selbst dort nicht einmal durchgehend treffen wollen. Da nützt auch der Slasher-Anstrich der Handlung nichts mehr, denn die unausgegorenen Genre-Versatzstücke werden nur leidlich oberflächlich in ein Story-Korsett gezwängt, das mehr parodistische Züge als echte Spannungs-Momente aufweist. Nur, dass es hier halt auch nix zu Lachen gibt. Oder findet es etwa jemand wirklich pfiffig, einer Figur den Rollen-Namen "Janet Lee" zu geben und diese dann in einer deutlich an "Psycho" angelehnten (um nicht zu sagen: eins zu eins kopierten) Mord-Szene unter der Dusche sterben zu lassen? Übel. "Joe Killionaire - Ein Millionär zum Sterben..." ist glatt noch blöder, als die TV-Shows, die er verarschen will, und deshalb ein satter Schuss in den Horror-Comedy-Ofen. Dagegen ist ja jeder beliebige Teil von "Scary Movie" oscarverdächtig…
3/10