Review

Von französischen Gangstern…22.08.2008

Was soll dieser Film? Hat er überhaupt eine Aussage, eine Geschichte, einen Anfang, ein Ende? Nicht wirklich, denn er beginnt mit einem Mann, der rauchend eine Straße entlanggeht und endet mit demselben Mann, der rauchend eine Straße in einer anderen Stadt entlanggeht. Er kommt und dann geht er…nachdem ein paar Menschen gestorben sind. Franck heißt der Mann, sein Beruf ist Auftragsmörder, und als solcher arbeitet er hauptsächlich für den Unterweltchef Claude. Als dieser für drei Jahre ins Gefängnis muß, versuchen andere Gangster, das Heft in die Hand zu nehmen, und immer dabei ist Franck, der ja mehreren Herren dienen kann. Schließlich muß auch Claude den Preis für seine Aktivitäten bezahlen, und Franck verreist für sehr lange Zeit in ein nicht näher benanntes Land, vermutlich in Nordafrika.

Doch auch andere Personen sind dabei, so Beatrice Dalle als Ehefrau von Claude, weder schön anzusehen noch in irgendeiner Weise nützlich. Viele Nebenfiguren gibt es, jeder hat Dreck am Stecken, Polizei taucht nur in einer Szene auf. Wir sehen also Gangster, die ihrem Tagwerk nachgehen, Frauen als Objekte behandeln, vor Brutalität nicht zurückschrecken, kurzum, wir sehen nichts, was wir nicht schon in viel besserer Ausfertigung aus Amerika oder England gesehen haben. Der Film ist seltsam belanglos, er läuft so vor sich hin, man interessiert sich für wirklich keine der Figuren, die alle sehr eindimensional gezeichnet sind. Die Motive und seelischen Hintergründe läßt man auch komplett außen vor.

Action ist wenig zu sehen, es gibt eine Schießerei auf einem Parkplatz, die wie von „Heat“ abgekupfert wirkt, ansonsten hier und da noch einen schnellen Mord. Natürlich wird auch gefoltert, Frauen sind zumeist nackt und auch ganz hübsch anzuschauen, aber es fehlt der rote Faden. Kein Klischee läßt man aus, die Ehefrau eines älteren Gangsters betrügt diesen sogleich bei der ersten Gelegenheit…und dann auch noch mit einem Anwalt…nein, hier verschwendet man als Zuschauer nur kostbare Lebenszeit. Sicher, dem einen oder anderen mag der Realismus gefallen, denn stellenweise wirkt der Streifen wie ein Dokumentarfilm, aber er hat nichts, was ihn auszeichnet oder im Genre über andere durchschnittliche Beiträge anhebt. Da sollte man sich lieber noch mal „GoodFellas“ ansehen, der zeigt, wie man einen guten Gangsterfilm dreht. Dieser hier ist meist fad, banal, hat ein ekliges Verhältnis zu Frauen und enttäuscht auf der ganzen Linie - 4/10.

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