Warum „Kolobos“ unter Insidern so einen guten Ruhm genießt will sich mir, angesichts der vielen Mängel, nicht so ganz erschließen. Zugegeben, im Endeffekt ist er intelligenter als viele schematische Slasher aus höher budgetierten Kategorien, doch richtiges Gruseln stellt sich nicht ein.
Das mag vielleicht daran liegen, dass ich mit diesen semiprofessionellen Inszenierungen auf „Troma“ – Niveau nichts anfangen kann und sie wie die Pest meide. Auch die grottenschlechte, überhaupt nicht lippensynchrone und emotionslose Synchronisation von „Laser Paradies“ trägt ihren Teil dazu bei.
Das Prinzip dieses Films ist denkbar simpel. Man steckt eine Handvoll ausgewählter Jugendlicher in ein Haus, lässt sie mit Kameras überwachen und verkaufe das Ganze als gesellschaftliches Experiment auf engsten Raum – nicht unähnlich dem Prinzip von „Big Brother“.
So werden alsbald die unterschiedlichten Individuen, die teilweise von sehr schwachen Schauspielern verkörpert werden, in das Haus gekarrt, auf das das Spiel beginne. Wie und warum auf einmal das ganze Haus hermetisch abgeriegelt werden kann bleibt genauso ungeklärt, wie die Ausführung einiger Morde rückblickend sehr fraglich.
Dafür wird schon bald eifrig gematscht und zerstückelt, dass den Gorehounds das Wasser im Mund zusammen läuft. Was einige Opfer da an Verletzungen, zumindest für einen gewissen Zeitraum, recht schmerzfrei überleben, grenzt zwar schon fast an einem schlechten Witz, doch kann das die Inszenierung mit einigen netten Einfällen zumindest zum Teil wieder wettmachen.
So nähert sich die illustre Truppe schrittweise ihrem Ende, ohne dass noch weiter Zeit an den Plot verschwendet werden soll. Leider dominieren zwischen den blutigen Kills auch eher inhaltslose Dialoge das Geschehen. Warum nicht mal über einen effektiven Fluchtplan nachgedacht? Warum bleibt man nicht zusammen? (Übrigens ein Fehler, den wohl jedes Horrorfilmopfer macht…)
Der Schlussgag ist im Endeffekt dann auch intelligenter, als ich es so einer Produktion zugetraut hätte, auch wenn er recht unspektakulär auftritt und mehr als der Rest des Films zur Interpretation anregt.
Fazit:
„Kolobos“ mag bei mir nicht funktionieren, da ich seit langem eine Antipathie gegen solche sparsam produzierten Horrorfilme hege, die kaum über das Niveau einer besseren Amateurproduktion hinaus kommen. Sicher hat der Film eine interessante Idee und ist effektiver als die Verwandtschaft inszeniert, nur stehen dem immer noch schwache Schauspieler, eine hundsgemeine Synchronisation und eine monotone Abhandlung gegenüber.