Beim Internet-Chat verabreden sich Genevieve (Linda Cardellini) und Tiana (Amal Rhoe) mit dem scheinbar sympatischen Captain Howdy (Dee Snider). Kurze Zeit später findet Genevieves Vater, Detective Mike Gage (Kevin Gage) die entstellte Leiche von Tiana, seine Tochter bleibt weiter verschwunden. Gage und sein Partner Steve Christian (Brett Harrelson) beginnen mit ihren Ermittlungen in der Tattoo- und Piercing Szene. Dank seiner Nichte Angela (Amy Smart), kommt Gage dem perversen Captain Howdy auf die Schliche. Er kann ihn dingfest machen und seine Tochter retten, doch Howdy hat seine Rache schon geplant.
Wer "Saw, Hostel, Borderland" oder auch "Frontier(s)" schon gesehen hat, wird von "Dee Snider´s Strangeland" völlig unbeeindruckt sein. Vor elf Jahren sah man das aber anders, heute ist die Indizierung total überholt, das SPIO-JK Gutachten ebenfalls. Mit John Pieplow (Jurassic Woman) hat sich Dee Snider auch gleich den falschen Regisseur herausgesucht. Gerade wegen der Tattoo- und Piercing Szene, hätte man sich eine düstere und bedrohliche Kulisse gewünscht. Doch diese bleibt arg monoton. Meist sind es nur dunkle Räume, in denen Howdys Opfer in irgendwelche Folteramaturen gesteckt werden. Nur Dee Snider selbst sieht wirklich gruselig aus. Der Frontmann der Metalband Twisted Sister ist nicht nur ausführender Produzent, sondern er schrieb auch das Drehbuch.
Der Horrorthriller ist in zwei Teile aufgegliedert. In Nummer eins sucht Detective Gage seine Tochter Genevieve und kann diese nach langwierigen Ermittlungen auch finden. Leider ist der erste Part viel zu langwierig geworden. Gerade die Ermittlungen sind dermaßen zäh und das zornige Auftreten von Gage´s Partner Steve ist völlig unverständlich. Captain Howdy darf nur philosophisches Gebrabbel von sich geben, in seinem Folterkeller ist es so dunkel, dass man Folterszenen nur erahnen kann. So bleiben uns jegliche F/X in der ersten Halbzeit vorenthalten. Doch ab der Rettung von Gage´s Tochter steigert sich "Strangeland" ein wenig. Gage darf sich mit Howdy einen kleinen Fight liefern, bevor er ihn einbuchten kann.
Dann geht die Handlung erst vier Jahre später weiter. Captain Howdy alias Carleton Hendricks wird aus der psychatrischen Anstalt entlassen und als geheilt angsehen. Der Zuschauer weiss, dass dies eine Fehlentscheidung war. Der gesamte Plot ist und bleibt vorhersehbar, doch das Tempo steigert sich ein bisschen. Man fragt sich zwar, wie Howdy so schnell wieder einen Folterkeller zusammengebastelt hat, doch bald geht er wieder seinem Hobby nach. Natürlich kidnappt er wieder Genevieve, damit Gage zur Rettung eilen muss. Immerhin legt Pieplow mal eine härtere Gangart ein. Howdy darf nun ein paar seiner Foltergerät auch vor den Augen der Zuschauer benutzen. Das Finale wartet noch mit einem Zweikampf, Gage gegen Howdy, auf.
Dee Snider macht seine Sache erstaunlich gut, auch wenn seine seltsamen Vorträge machmal nerven. Doch er ist die einzige unheimliche Komponente in "Strangeland". Kevin Gage bleibt enttäuschend blass, auch Robert Englund wirkt als Selbsjustiz übender Säufer verschenkt. Amy Smart ist in einer Nebenrolle als Angela zu sehen.
"Strangeland" verfehlt seine Wirkung gnadenlos, den Großteil der Schuld trägt Pieplow, dem keine atmosphärische Inszenierung gelingt. Auch die Cutter schienen manchmal nicht ganz bei der Sache gewesen zu sein. So bleibt ein vorhersehbarer, mäßig spannender Plot mit kleinen, aber unblutigen Foltereinlagen. Völlig durchschnittlicher Horrorthriller, mit einem guten Dee Snider.