Erinnert sich noch jemand an Michael Douglas?
Den sympathischen Kerl und ehemaligen Sexsüchtigen aus den 80er und 90ern, der den Männern der Welt dann Catherine Zeta-Jones wegschnappte und sie Karriere machen ließ, während er sich um die Kinder kümmerte?
Den gibt es noch!
Kaum zu glauben, aber als das holde Eheweib doch mal daheim war, hat sich Michael wohl für knappe 31 Drehtage verdrückt und innerhalb dieser Zeit den Debutfilm von Mike Cahill mit seiner Anwesenheit veredelt.
Herausgekommen ist dabei ein ganz unprätentiöser leiser und unaufdringlicher Film, der, obwohl offensichtlich eine Komödie, nie ganz das Ufer eines bestimmten Genres ansteuert.
Douglas spielt einen frisch entlassenen Klapsen-Schrat mit verfilztem 300-Tage-Bart, der mit seiner neuen Marotte, einen spanischen Dublonenschatz zu finden, in das mühevoll ausbalancierte Leben seiner noch 16jährigen Tochter einbricht und dieses nachhaltig erschüttert.
Das riecht nach einer typischen Coming-of-Age-Story, ein wenig „Rain Man“, vielleicht etwas Familiendrama, Tragikkomödie, Bewältigung einer verpassten Jugend.
Und ja, irgendwie ist auch von allem ein bisschen in dem Film drin, nur ohne das sich jemand mit einem großen Schild hinstellen kann, um irgendeinen Ideenklau anzuprangern.
Regisseur Cahill, der auch das Skript schrieb, erzählt einfach und gerade deshalb so wunderbar entspannt eine kleine, oberflächlich abstruse Geschichte mit einer ganzen Menge Herz, ohne jetzt mit Gewalt auf das Emotionspedal treten zu müssen.
Das behutsame Skript lässt immer im richtigen Moment genug Platz für die hier langsam aufblühende Evan Rachel Wood und Michael Douglas ist Profi genug, ihr nicht ganz die Schau zu stehlen.
Über Sinn und Unsinn der wunderbaren Schatzsuche braucht man gar nicht groß zu diskutieren, dafür nimmt sich der Film einfach zu wenig wichtig oder bedeutsam, er garantiert einfach nur einen dahin gleitend vergnüglichen Abend.
Diese Qualität wird allerdings auch seine Hypothek sein, denn mit dieser Tendenz, eine Komödie zu inszenieren, die sich scheinbar motivlos zwischen alle gängigen Stühle setzt, wird sich sicher nicht leicht eine Zielgruppe ausmachen lassen, die abseits des heutigen Tempowahns genügend Zeit und Ruhe für sich entwickelnde Geschichten mitbringt.
Generell sollte man aber gerade solchen Kleinodien deswegen wieder eine Chance geben – die einfachen Dinge sind manchmal die Besten. (7/10)