Review

"Hasta la vista, Terrorist!"

Auf den ersten Blick scheint "Collateral Damage" ein Film nach Schema F zu sein. Zum Großteil ist er das auch. Der Teufel steckt hier vor allem im Drehbuch. Aber dazu später.

Feuerwehrmann Gordy Brewer (Arnold Schwarzenegger) verliert seine Familie durch ein Bombenattentat des kolumbianischen Terroristen "Der Wolf". Die Regierung bezeichnet Brewers Verlust als bedauerlichen, aber nicht zu vermeidenden Kollateralschaden. Brewer findet heraus, das sich "Der Wolf" jedoch wieder in Kolumbien befindet. Darum will er den Drecksack finden und terminieren...

Die schauspielerischen Fähigkeiten von Arnold Schwarzenegger (Terminator 3) sind ja alles andere als berühmt. Doch auch wenn 1A-Schauspieler wie Al Pacino (Insider) oder Mel Gibson (Lethal Weapon) den Helden gespielt hätten, nichts hätte die mit dem IQ eines 6-jährigen geschriebene Story glaubhafter machen können. Auch Francesca Neri (Hannibal) als die Frau des Ober-Terroristen und John Leguizamo (Einsame Entscheidung) können da nichts mehr dran ändern.

Ganz so schlecht ist der Film eigentlich auch wieder nicht. Typisch für einen Arnie-Film gibt es auch hier jede Menge BumBum und BängBäng, doch überraschenderweise nimmt Arnie hier kein einziges Mal eine Schusswaffe in die Hand. Die Action kann sich auch durchaus sehen lassen und Arnie versucht so gut zu schauspielern, wie es ihm nur möglich ist. Jedoch nützt all dies nichts, damit "Collateral Damage" ein wirklich guter Film wurde. Das liegt, wie schon angesprochen, am Drehbuch. Dieses strotzt nur so vor Logiklöchern in der Größe einer Atomexplosion. Terroristen werden verbrannt, stehen aber wieder auf und haben nicht eine Brandwunde. Dann hängt Arnie unter einem Terroristen-LKW, was ein Blinder sehen kann, doch Dutzende von Terroristen sehen ihn nicht. Einer der größten Lacher war auch, als Arnie die aufs Klo gehende Francesca Neri fragt, ob es denn gehen würde. Daß der Gouverneur von Kalifornien Frauen beim Pinkeln hilft, ist jetzt echt neu. Zudem strotzt der Film nur so vor Klischees. Die Terroristen sind böse grinsende Perverslinge, die zwar in der Lage sind, Attentate bis ins Kleinste zu planen, die sich aber immer wieder von einem naiv herumtappenden Arnold finden und ärgern lassen. Daß echte Terroristen extrem schwer zu finden sind, beweisen uns die Amerikaner, die seit knapp drei Jahren Osama Bin Laden noch immer nicht gefunden haben. Wenn sich Terror-Deppen so blöde anstellen würden wie "Der Wolf" und sein Pack, die Welt wäre in ein paar Wochen terroristenfrei. Dann sind auch noch alle Latinos Terroristen oder Diebe. Genau solche einseitig-naiven Bilder sind es, was die Amerikaner in manchen Teilen der Welt saumäßig unbeliebt gemacht haben.

Als ich Schwarzeneggers flammende Rede für George W. Bush beim Parteitag der Republikaner gesehen habe, wurde mir klar, warum ich den guten alten Arnie in der Rolle des Terminators am besten fande. Weil er da nicht so viel Müll gelabert hatte und man ihm im Notfall den Saft abdrehen konnte. "Collateral Damage" ist wohl einer der schwächsten Filme in Arnies Filmlaufbahn. Man kann ihn eben nicht mit solchen Meisterwerken wie der Terminator-Trilogie, "Predator", "True Lies" und "Total Recall" vergleichen.

Zum Schluss noch ein lustiges Zitat: "Du kennst doch die Deutschen. Fleißig, fleißig... wie Roboter!"

Darum werde ich auch fleißig weiter Kritiken zu Filmen schreiben, egal ob sie nun scheiße oder saugut sind!

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