Viele Leute haben sich wohl gefreut, als bekannt wurde, dass ein neuer Arnold-Film in die Kinos kommt, wurden doch große Hoffnungen in das neue Schwarzenegger-Action-Vehikel gesetzt. Denn nach dem 6th Day Flop sah es eher düster um Äktschn-Arnies Hollywood-Karriere aus.
Doch dann kam der 11. September und alles war anders.
Der Kinostart wurde um knapp 5 Monate verschoben und Gerüchte um eine umgeschnittene Fassung, die den Film zum Drama werden ließen, wollten nicht verstummen. Doch Ende gut, alles Gut. Der Film kommt in seiner ungeschnittenen Fassung ins Kino und alle freuen sich.
Doch gibt der Film wirklich Anlass zur Freude?
Ich sage nein. Zu Beginn mal die Geschichte: Arnie spielt den Feuerwehrmann Gordon Brewer, der eines Tage bei einem Bombenanschlag seine Frau und seinen Sohn verliert. Da er den mutmaßlichen Attentäter Claudio zuvor auf der Straße angesprochen hat und somit sein Gesicht kennt, macht er sich bald auf in den südamerikanischen Dschungel , um "den Wolf", wie sich der Terrorist nennt, zu töten. Dabei verwickelt sich der gute Feuerwehrmann in allerlei Probleme, bis es schließlich in Los Angeles zum finalen Showdown kommt. Soweit die Geschichte. Hätte was draus werden können, ist aber in die Hose gegangen.
Denn angefangen beim belanglosen Drehbuch über einen durchschnittlichen Hauptdarsteller bis hin zur langweiligen Regie ist das Teil enttäuschend.
Der Film plätschert nur so dahin, reiht eine Explosion an die andere, ohne auch nur den geringsten AHA-Effekt zu erzielen, und gipfelt in einem Finale, das duchschnittlicher nicht hätte sein können. Das Drehbuch weist zwar ein paar wenige halbwegs originelle Einfälle auf, doch die billigen Sprüche, die John Leguizamo reißen darf sind so lustig wie Wuchtbrumme Gabi Köster bei 7 Tage 7 Spacken.
Dass der Film in den USA solch ein Erfolg war lässt sich wohl am besten auf die billigen Dialoge zurückführen, die Arnie mit dem Bösewicht führt. Man wartet förmlich darauf, dass Schwarzenegger auf die Gegenfrage "Womit nehmen Sie sich das Recht heraus, Menschen zu töten" antwortet: "Ich bin Amerikaner". Und so werden halt die üblichen Klischees bedient, die die Amis so erfreuen: Guter amerikanischer Zivilist tritt ausländischen (hier Kolumbianischen) Bösewichten in den Arsch.
Die Parallelen zum Anschlag auf das WTC sind bis auf den anfänglichen Terrorakt wenig bis gar nicht vorhanden. Da musste ich bei Password: Swordfish öfters an die schrecklichen Bilder aus dem Fernsehen denken als bei Collateral Damage. Ein weiterer Punkt, der bei diesem Film ebenso wie bei 6th Day ins Gewicht fällt ist dieses beschissene "Meine-Filme-sind-nicht-mehr-so-gewalttätig-weil-ich-niemanden-mehr-erschieße" Getue. Hier wäre mehr mehr gewesen. Eine kleine Schlägerei hier ein Schusswechsel zwischen unwichtigen Statisten da machen eben noch keinen guten Actioner. Vielleicht erfüllt sich der Wunsch ja mit Terminator 3. Wenn der aber auch so ein halbgarer Pseudo-Action-Sch... wird, kann sich die Steirische Eiche endgültig irgenwo eingraben und das Publikum den Arnie in Erinnerung behalten, als der noch gute Filme gemacht hat.