Review

Vor kurzem wurde "Disturbia" auf Netflix auf eine Top-Platzierung befördert. Ich habe ihn bisher auch einige Male gesehen und finde, es ist immer noch ein sehr unterhaltsamer Thriller, der es schafft über 100 Minuten eine spannende Atmosphäre aufrecht zu erhalten, die sich mit vielen humorvollen Momenten abwechselt.

Vielleicht kann ich mich mit dem "Familien-Drama" in diesem Film auch einfach gut identifizieren, da mein Vater auch relativ früh gestorben ist, auch wenn bei der Handlung des Films, der Charakter "Kale", ein Teenager gespielt von Shia LaBeouf, die Schuld für den Tod seines Vaters aufgrund eines tragischen Autounfalls als er am Steuer saß, wohl bei sich sieht.

Im Gegensatz zu seiner Rolle in "Transformers" finde ich Shia LaBeoufs schauspielerische Leistung in diesem Film sehr gut. Ich kaufe ihm die zunehmend rebellischer werdende Art eines trotzdem sympathischen Teenagers, wegen der er einen Lehrer attackiert und schließlich unter Hausarrest gestellt wird, ab. Wer eine solche Trauerphase selber durchlebt hat, kann solche Aktionen, insbesondere eines Jugendlichen, nur allzu gut nachvollziehen oder hat ähnliches vermutlich selber erlebt. Allerdings ist es kein Wunder, dass seine Mutter ihm danach die kalte Schulter zeigt und sich zu einem Gegner ihres eigenen Sohns entwickelt, dem sie leider besser zuhören sollte. Ebenso hat er es sich aufgrund seines Angriffs mit der lokalen Polizei verscherzt.

Mit einer elektronischen Fußfessel ans Haus gebunden, beginnt Kale aus Langeweile und Frustration, seine Nachbarn zu beobachten. Dabei wird er misstrauisch gegenüber seinem zurückgezogen lebenden Nachbarn, Mr. Turner (David Morse), den er bald verdächtigt, ein Serienmörder zu sein. Auch wenn die Hauptstory von Disturbia gar nicht so originell ist und auch der Verlauf der Geschichte auch oft vorhersehbar ist, so gelingt es dem Film eine besondere Atmosphäre zu schaffen, da Kale örtlich nur auf sein Elternhaus eingeschränkt wird und somit seinem Nachbarn, aufgrund der nicht vorhandenen Bewegungsfreiheit und dem schwindenden Vertrauen in ihn selber, auch absolut ausgeliefert ist.

Natürlich darf in einem solchen Teenager-Film, auch wenn es ein Thriller ist, eine Liebesgeschichte, oder zumindest etwas in der Art, nicht fehlen. So spioniert Kale neben seinem mysteriösen Nachbarn auch seine neue gleichaltrige Nachbarin Ashley gerne aus, in die er sich zu verlieben scheint und die ihm neben seinem Freund Ronnie im Laufe des Films assistiert, um den Nachbarn zu beschatten und zu überführen. Denn sein Haus kann er auch für die Ermittlungen auf eigene Faust nicht verlassen.

Mein Fazit: Es handelt sich um einen soliden Thriller mit lustigen Nebenhandlungen und einem Serienmörder, dessen grausame Taten auch genauso passiert sein könnten und Teil einer True Crime-Dokumentation sein könnten.



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