Netter Mix aus Teeniestory und Thriller…17.04.2009
Es passiert häufig, daß man von einem Film nicht viel erwartet, um dann um so angenehmer überrascht zu werden. Es sind immer wieder Filme, die man mal eben so nebenbei gekauft oder gar eingetauscht hat, die man sich dann an einem ruhigen Abend mitten in der Woche nach getaner Arbeit ansieht, sich dabei denkt, na, man wird wohl nett unterhalten werden…und all das stimmt, trifft aber auch für sehr viele Filme zu, die es nur in die Fünf-Punkte-Ränge schaffen. Aber manchmal hat einer dieser „Nebenbei-Filme“ ein gewisses Etwas mit dabei, welches ihn über die Dutzendware herausragen läßt. Und „Disturbia“ gehört ganz klar zu dieser eher seltenen Gattung…
Die Story ist eine gelungene Mischung aus Teenieliebesgeschichte, Hausarrest und dem guten alten Hitchcock-Fenster zum Hof. Halbwaise Kale hat sich nicht immer im Griff und muß drei Monate Hausarrest erdulden, nachdem er seinen Lehrer geschlagen hat. Hausarrest ist ja nicht so schlimm, ich würde lesen, Sport machen, Filme gucken, ganz viele sogar, in der ofdb schnell nach vorne klettern, dazu noch ein paar Computerspiele und bissl sonnen, na, statt Arbeit mal drei Monate Ruhe zu Hause, das wäre so schlecht nicht. Jetzt bin ich aber nicht 17, und nebenan wohnt auch keine süße Schnecke…und bei mir auch kein Serienmörder. Aber genau so eine rare Spezies scheint der Nachbar von Kale zu sein, und da Kale alle Zeit der Welt hat, späht er den Mann aus…und muß sich schließlich zusammen mit seinem Kumpel, seiner neuen Freundin und seiner Mutter gegen den Nachbarn wehren.
Die erste Stunde läuft der Film friedlich vor sich hin, man sieht einen nicht untalentierten LaBeouf in der Rolle des Kale, der sich mit seiner für ihn mißlichen Situation arrangiert, all seinen Nachbarn per Fernglas auf den Zahn fühlt und schließlich dadurch auch den vermeintlich harmlosen Nachbarn entlarvt. Und das macht auch den Reiz des Films aus, denn der Thriller kommt urplötzlich und mit Wucht in die heile Welt der Zuneigung zur Nachbarstochter herein. Hier zeigt Regisseur Caruso sein ganzes Können, darf sich dabei aber auch auf den gut aufspielenden David Morse stützen, der den bösen Nachbarn sehr überzeugend gibt. Natürlich gibt es zum Schluß die eine oder andere aus dem Genre bekannte Szene, aber wenn man gut klaut, ist dagegen nichts einzuwenden – wenn man als Zuseher nicht nur nett, sondern sehr gut unterhalten wird. Was bleibt haften…das Verhalten der an sich spießigen Nachbarn - 8/10.