Review

Disturbia

Es ist natürlich immer die Frage, ob man jedes Mal einen Film, den man ansieht oder von dem man hört, sofort mit einem anderen vergleichen muss oder ob man ihn nicht einfach für sich selbst sprechen lassen kann. Ganz kritisch wird dies, wenn man auch noch einen Klassiker zum Vergleich heranzieht: Im Fall von „Disturbia“ würde sich Hitchcocks Klassiker „Das Fenster zum Hof“ anbieten. Um es kurz zu fassen: Diesen Wettstreit würde „Disturbia“ schon nach fünf Sekunden verlieren. Deswegen betrachten wir D.J. Carusos Film für sich alleine und dabei schneidet er bis auf ein zwei Schönheitsfehler ganz gut ab.

Handlung: Der Teenager Kale (Shia LaBeouf) hat den Tod seines Vaters miterleben müssen und ist davon traumatisiert und kann seinem eigenen Leben bei seiner Mutter (Carrie-Anne Moss) nichts mehr abgewinnen. Weil er seinem Spanischlehrer einen Schlag ins Gesicht verpasst hat, beschränkt die kommenden Wochen eine richterlich verordnete elektronische Fußfessel seinen Bewegungsradius. Seine Mutter und die Richterin schlagen vor, er solle sich mal über sich selbst Gedanken machen. Da dies ein Teenager wohl am besten vor dem Fernseher oder/und dem PC tut, knipst Mom die Geräte kurzerhand ab und so greift Kale zum Fernglas und beobachtet seine Umwelt. Dort entdeckt er einerseits die mehr als anziehende neue Nachbarstochter Ahsley (Sarah Roemer) und andererseits seinen Nachbarn Mr. Turner (David Morse) von dem er nach ein paar Beobachtungen glaubt, dass er die eine oder andere Leiche im Keller hat. Mit Ashley zusammen beginnt Kale die Welt von Mr. Turner zu untersuchen….

Schauspielerisch ist alles im grünen Bereich. Shia LaBeouf (der aktuell in Indiana Jones 4 seine erste richtig große Rolle hat) spielt für sein Alter wirklich ordentlich und kann sämtliche Facetten von komödiantisch bis ernst glaubhaft darbieten. Sarah Roemer ist nicht nur bildhübsch, sondern agiert ebenfalls souverän. Carrie-Anne Moss Rolle ist leider zu nebensächlich. David Morse wie immer. Er ist halt einer der Könige der Nebenrollen bzw. Bösewichte. Das passt alles. Nun der Kritikpunkt:

Ein richtiger Psychothriller mit jungen Darstellern hätte es werden können, vielleicht sogar sollen. Leider hat das nicht so ganz geklappt, da die ganzen Teenager-Romanzen-Klischees so eingebaut werden, dass sie einfach zu dominant und die spannenden Thrillermomente überdecken. Schade. Der Film kann sich halt nicht entscheiden, in welche Richtung er will: Teenagerkomödie oder Thriller.

Trotzdem macht der Film Spaß. Sei es weil man sich einiges einfallen hat lassen wie Kale mit der Fußfessel und dem Bewegungsradius auskommt oder die wirklich spannenden Nachforschungen. Hätte man die Teenager-Elemente etwas zurückgefahren, wäre es vielleicht sogar ein Volltreffer geworden.

7/10

Details
Ähnliche Filme