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Als ich mir damals den Trailer zu Disturbia anschaute, da dachte ich nur, wie kann man nur in einen solchen Film gehen, denn der Trailer bot nichts, was mich interessiert hätte, nämlich einen kleinen Spanner, der zufällig sieht, wie sein Nachbar jemanden umbringt. Dass manche Trailer einfach nicht das zeigen, was der Film nacher alles beinhaltet, ist schon seit dem Transformers in Mode und auch in Disturbia ist genau das Prinzip eingetroffen, denn nach einem sehr schwachen Trailer folgt ein durchaus eindrucksvoller Film.

Kale ist ein ganz normaler Junge, der in einer ganz normalen Nachbarschaft seinem normalen Tagesablauf folgt. Jedoch ist sein Vater bei einem Autounfall umgekommen und er gibt sich dafür die Schuld. Auf Grund dessen ist er in einer Situation in der Schule ausgerastet und schlug seinem Lehrer ins Gesicht. Als Strafe dafür muss er 3 Wochen Hausarrest absitzen. Um dies zu gewährleisten wird ihm eine Anti-Weglaufvorichtun an den Fuß gebunden, damit er auch ja nicht verschwindet. Was macht ein Junge mit 17 in so einer Situation: Sich freuen, denn wer hat nicht gerne mal 3 Wochen frei und kann sich zuhause so richtig gehen lassen. Doch wenn die Mutter einem dann alles verbietet, dann muss man sich eben mit dem Ausspionieren der Nachbarn begnügen. Das macht vorallem Spaß, wenn gerade eine sehr attraktive junge Dame im Nebenhaus eingezogen ist. Doch man sieht auch die dunkelsten Geheimnisse der Menschen, die man ganz anders eingeschätzt hätte.

Shia LaBeouf ist einfach ein Naturtalent und der wahrscheinlich größte Shooting Star dieses Jahres. Mit Transformers hat er sich schon in die Herzen der Schauspieler gespielt und auch als Nebendarsteller in Constantine und I Robot hat er sich profilieren können. In Disturbia geht sein Erfolgszug weiter, denn auch hier kann er seine Rolle wirklich perfekt inszenieren. Als junger Spund Kale kann er wirklich zeigen, dass wenn man in einem Thriller einen guten Schauspieler vor sich hat, auch einen durchaus realistischen Charakter finden kann. Denn allzuhäufig sind die Charaktere in Slasher Movies unter aller Kanone. Doch LaBeouf kann hier sein ganzes Können unter Beweis stellen. Einfach nur phänomenal. Neben ihm trumpft vorallem auch David Morse als Mr.Turner vollends auf. Durchweg sympatisch und doch so verängstigend. Man könnte diesem Menschen wirklich keinen Mord zutrauen. Die Krankhaftigkeit, die in Mr. Turner steckt kommt durch David Morse voll zum durchscheinen und wird das Publikum überwältigen. Neben den beiden Hauptaushängeschildern des Filmes kann auch die hübsche intelligente Nachbarin Ashley, gespielt von Sarah Roemer, durchweg überzeugen. Sie stellt den gefestigten Punkt zwischen dem kranken Mr Turner und dem paranoid denkenden Kale dar, und das gelingt ihr bis auf kleinere Ausnahmen auch fast immer. Nur hier und da fehlt dem Charakter etwas die Tiefe und die schauspielerischen Künste von Frau Roemer reichen leider (noch) nicht aus, um diese zu übertünchen. Einzige Fehleinstellung ist wohl der Cast von Carrie-Anne Moss, denn irgendwie will diese Frau bei mir nicht punkten. Selbst in Matrix hat sie mir schon nicht so gut gefallen. In Disturbia spielt Carrie-Anne die Mutter von Kale und kann meiner Meinung nach nicht überzeugen. Doch da es eher ein kleinerer Charakter ist, fällt dieses Problem nicht so stark ins Gewicht.

Überzeugend ist neben dem gelungenen Cast auch die Geschichte und der Aufbau bzw die Struktur des Filmes. Während Disturbia zu beginn fast schon an eine Teenie Komödie erinnert und das Hauptaugenmerk auf die komödiantischen Akzente gelegt. Auch hier kann LaBeouf seine Stärke zeigen, denn schon in Transformers konnte er mit seinen gerissenen Sprüchen überzeugen. Und auch in Disturbia kommen viele der kleinen Blödeleien immer wieder gut und lockern das Publikum auf bis dann ungefähr ab der Hälfte das Ambiente des Filmes von lustig auf spannend umschwankt. Und genau dieser Wechsel macht den Film wirklich gut. Jedoch kann Disturbia trotz des guten Casts und dem spaßigen ersten Teil und dem wirklich gelungenen übergang zum spannenden Part in genau diesem die Qualität nicht halten. Vorallem da die Geschehnisse doch stark vorraussehbar sind und der Film am Ende doch recht heftig wird. Hier wäre weniger wahrscheinlich mehr gewesen. Allerdings muss ich dazusagen, dass es diesem Genre nicht leicht gemacht wird, eine Geschichte zu erzählen, denn eigentlich muss ja am Schluss der Protagonist gewinnen. Leider, denn dadurch ist das Ende häufig verbaut und wenig überraschend.

Eigentlich hat Disturbia alles, was es für einen guten Film braucht, aber das was es nicht hat, nämlich eine wendungsreiche Geschichte, reicht um eine Wertung im oberen Drittel zu verbauen. Wer sich nicht von einem schon etwas altbackenen Prinzip abschrecken lässt, der wird allerdings mit sehr guten Schauspielern und einem grundsoliden Komödienanteil belohnt. Auf jeden Fall ist Disturbia ein besserer Vertreter aus dem Genre.

FAZIT: 7/10

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