Vorsicht! Review enthält Spoiler!
Nur 3 Jahre nach dem großen Erfolg des ersten Batman Films kam die spektakuläre Fortsetzung des schwarzen Ritter in die Kinos. Michael Keaton zog zum zweiten mal sein Kostüm an und kämpft hier gegen noch fiesere Gestalten, als im Vorgänger. Wer immer gedacht hat, "Spider-Man 3" wäre der einzige Film, wo ein Superheld gleich gegen 3 Schurken zu kämpfen hat irrt sich gewaltig, denn auch die sympathische Fledermaus muss hier gleich gegen 3 Gegenspieler antreten. Ich weiß, ich werde mit dieser Meinung wieder mal alleine da stehen, aber ich finde diese Fortsetzung einfach überragend und noch ein Stück besser als den Vorgänger und ist nach "The Dark Knight" und zusammen mit "Batman Begins" mein Liebling unter den Batman-Filmen. Das liegt zum einen an den grandiosen Schurken, die hier aus meiner Sicht wesentlich besser ausgearbeitet sind, als der Joker im Vorgänger und auch Michael Keaton glänzt hier noch mehr sowohl als Bruce Wayne, als auch als Batman. Tim Burton hat auch hier wieder eine hervorragende Leistung vollbracht, auch wenn er ein bisschen vom düsteren Touch weg nahm und bisschen mehr bunte Farbe ins Spiel brachte.
Weihnachten in Gotham City. Alles könnte so friedlich sein, wären da nicht finstere Gestalten, die eine neue Bedrohung für Batman und auch für Gotham darstellen. Da wäre zum einen der Pinguin, der wegen einer Missbildung von seinen Eltern ausgesetzt wurde und in der Kanalisation von Pinguinen großgezogen wurde. Der Pinguin will mit Hilfe des korrupten Geschäftsführers Max Schreck endlich an die Oberfläche um zunächst erst mal zu erfahren, wer er überhaupt ist und macht sich auf die Suche nach seinen Eltern. Doch Bruce Wayne traut dem Pinguin nicht über den Weg, denn seit seinem Auftauchen richtet auch eine bösartige Zirkustruppe Chaos in der Stadt an. Auch der skrupellose Max Schreck hat ein dunkles Geheimnis, welches seine Sekretärin Selena Kyle durch Zufall erfährt. Als er sie auf frischer Tat ertappt schmeißt er sie aus dem Fenster, mit dem festen Glauben, dass er sie umgebracht hat. Doch Selena erwacht wieder und hat seit diesem Sturz einen gewaltigen Dachschaden und hält sich für eine menschliche Katze, die auf Rache aus ist. Als Catwoman getarnt tobt sie sich in Gotham City aus, doch Batman macht ihr zunächst einen Strich durch die Rechnung. Hinterhältig wie Katzen sind, beschließt sie, erst mal Batman aus dem Weg zu räumen und sich erst dann ganz ihrer Rache an Max Schreck widmet. Als sie den ersten Kampf gegen Batman verliert, verbündet sie sich mit dem Pinguin und Batman muss sich sogar einem Komplott gegenüber stellen, bei dem er sogar das Vertrauen der gesamten Stadt verliert.
So wie der zweite Teil heute dasteht, war er im Ursprung eigentlich gar nicht geplant. Max Schreck ist eine Figur, die nicht im Comic existiert und nur speziell für den Film erfunden wurde. Dies war die beste Idee, die Tim Burton hätte hervorbringen können. Max Schreck ist eigentlich der größte Schurke in diesem Film, der ganz klar der Drahtzieher und Verursacher allen Übels ist. Die Story wird hier wesentlich rasanter erzählt als im Vorgänger und auch die Dramatik rund um den Pinguin ist einfach der Wahnsinn, denn hier bleibt wahrlich kein Auge mehr trocken. Natürlich bleibt auch dieser Film ein reines Popcorn-Kino, auch wenn hier in Sachen Pinguin und Catwoman schon etwas mehr Charaktertiefe vorhanden ist als im Vorgänger. Auch die Brutalität hat hier ein wenig zugenommen, die mit einer gehörigen Portion Sarkasmus gewürzt werden. So erleben wir z.B. wie Batman einem dicken Bösewicht eine Bombe an den Bauch bindet und ihn dabei frech angrinst. Auch die Szene mit dem Feuerspucker, wo Batman ihn eine noch größere Portion Feuer zurück ballert, ist einfach herrlich in Szene gesetzt. Jeder einzelne Kampf wurde sehr spannend inszeniert und besonders die Dialoge zwischen Batman und Catwoman waren ziemlich intensiv. Ebenfalls ein großer Pluspunkt war die hier vorhandene Lovestory, die hier nicht unnötig rein geklatscht wurde, sondern sehr gut durchdacht in die Haupthandlung integriert wurde. Am Ende bekommen wir den dramatischen Höhepunkt in der Eishöhle zu sehen, der sehr actionlastig daher kommt, dabei aber nie zu überladen wirkt. Die letzte Szene beinhaltet einen ziemlich interessanten, wenn auch unlogischen, Cliffhanger. Man wurde hungrig auf einen dritten Teil, den Burton ja eigentlich inszenieren sollte. Doch leider sollte es dazu niemals kommen und Joel Schumacher machte aus dem tollen Superhelden, eine absolute Witzfigur.
Michael Keaton macht auch hier wieder einen ordentlich Job als Batman, auch wenn er in diesem Film erneut von den Gegenspieler schauspielerisch an die Wand gespielt wird. Mein aller größtes Lob geht hier an Danny DeVito, der hier die tragische Figur des Pinguin verkörpert und für mich hier die beste Rolle seiner Karriere abliefert. Der Pinguin in diesem Film gehört zu meinen absoluten Lieblingsschurken, weil seine Geschichte einfach total ans Herz geht und man sogar für sehr lange Zeit Mitleid für diese sehr traurige Kreatur empfindet. Ich glaube es war bis jetzt die einzige Schurken-Rolle die DeVito bisher gespielt hat und von daher ist es sehr verwunderlich, wieso er sich nicht öfters in solchen Rollen versucht hat. Und seit dem gestrigen Rewatch weiß ich nun endlich, wieso der Pinguin am Ende überhaupt tot ist, früher habe ich immer gerätselt, woran er letztlich gestorben ist. Ebenfalls ein absoluter Oberknaller ist Christopher Walken als Max Schreck, der hier das macht, was er am besten kann : Einen Badass spielen. Er ist für mich das größte Arschloch in diesem Film und mit Abstand der fieseste Fiesling, der mir seit langem untergekommen ist. Er schreckt sogar nicht davor zurück, vor seinem Sohn zu prahlen, dass er seine Sekretärin das nächste mal aus einem höheren Stockwerk schmeißen wird. Michelle Pfeiffer verkörpert hier Catwoman und bis jetzt ist sie auch wirklich die einzig wahre Catwoman. Anne Hathaway tritt ein unglaublich schweres Erbe an und im ersten Moment kann ich es mir nicht vorstellen, dass sie Pfeiffer das Wasser reichen wird. Allerdings hielt ich es auch für unmöglich, dass man einen Jack Nicholson an die Wand spielen kann und das hat Nolan eindrucksvoll mit seiner Wahl für die Rolle des Jokers in "The Dark Knight" bewiesen, dass Unmögliches eben doch Möglich werden kann. Michelle Pfeiffer jedenfalls ist einfach eine herrlich hinterhältige Catwoman, mit der man eigentlich permanent sympathisiert. Eine richtig böse Figur ist sie eigentlich nicht, da sie nur ihre eigenen Ziele verfolgt und nicht von irgendeiner ausgelutschten Weltmacht schwafelt. Catwoman macht eben nur das, was Catwoman will und für Catwoman von Vorteil ist.
Wer den ersten Teil mochte, wird garantiert auch "Batman Returns" sehr mögen, auch wenn ich mir vorstellen kann, dass viele den ersten Teil bevorzugen. Wer einen Batman lieber als Popcorn-Kino mit hervorragender Action und guten Effekten sehen will, sollte zu den Burton Filmen greifen. Wer Batman als tiefgründigen, charaktertiefen, komplexen und vielschichtigen Hochglanzthriller sehen will, sollte zur Nolan Version greifen.
Fazit : Für mich eine klare Steigerung zum ersten Teil. Mehr Action, mehr Schurken, mehr Kämpfe und ein überragender Danny DeVito. Einfach Top!
9,5/10