Kein Brandon, keine Kekse?
„The Crow II“ ist eine lose und sich eher mit dem Mythos beschäftigende Fortsetzung der düsteren Comicverfilmung mit Brandon Lee. Nun verhilft seine Figur bzw. seine „Krähe“ einer anderen gepeinigten Seele zur Wiedergeburt und Rache an der Gang, die einst unseren neuen Protagonisten und seinen Sohn eiskalt ermordet hat…
Das Leben ist nur ein Traum auf dem Weg zum Todd
Der Protagonist hat nicht das Charisma, die Grundgeschichte ist teils dreist gedoppelt, der Gewaltgrad ist zahmer, das Budget sichtlich geringer und der Aufwand allgemein klar niedriger. Wenn man „The Crow: City of Angels“ zu sehr mit dem Original vergleicht, kann es keine Welt geben, in der er besser oder immerhin gut abschneidet. Dazu fehlt im Ganzen das gewisse Etwas, dafür schreit er ein gutes Stück zu sehr Geldgriff. Aber wenn man ihn möglichst losgelöst betrachtet und vor allem von seiner atmosphärischen Seite, dann hat dieser DTV-Rachefeldzug mit großem Namen durchaus seine Momente. Iggy Pop und Thomas Jane als perverse Bösewichter. Der Hauptdarsteller bemüht sich immerhin seinen eigenen Spin zu finden und sich anzustrengen. Die 90er samt Farbfilter a la Del Toro sind unübersehbar. Die Laufzeit übertreibt es selbst im Director's Cut nicht. Und obwohl es schlechte Computereffekte zu überwinden gilt, die Geschichte nicht immer weiß wohin und einige Storybeats des Originals dreist übernommen werden - meiner Meinung ist „City of Angels“ deutlich besser als sein Ruf!
Fazit: unterschätzte, unfassbar atmosphärische und eigenständige Story aus dem „Crow“-Universum. Sicher kein Masterpiece. Aber abgefuckt, anders, wert wiederentdeckt zu werden!