Da Brandon Lee bei den Dreharbeiten zum ersten Teil tragischerweise verstarb, war eine direkte Fortsetzung ausgeschlossen. Und so entschied man sich in "Die Rache der Krähe" noch ein weiteres Mal exakt das selbe Strickmuster des genialen Originals ablaufen zu lassen. Dafür muss es einfach Abzüge geben, auch wenn Teil 2 als eigenständiger Film mit zufriedenstellernder Action durchaus nicht schlecht ist.
Die Story ist fast eine Kopie des Erstlings: Wieder holt die Krähe jemanden ins Leben zurück, damit dieser Rache an seinen Mördern nehmen kann. Und so knöpft sich Ash die Bösewichte einen nach dem anderen vor und arbeit sich bis hin zum Oberfiesling. Es wird nahezu das identische aus dem Erstling längst bekannte Schema abgespielt. Die Spannung ist im Vorneherein schon ziemlich gedämpft, da man beispielsweise schon weiß, wo die Schwäche des Rächers liegt. Die Parallelen zum Original sind wirklich unverkennbar und bei der deutschen Bearbeitung hat man sogar noch etwas nachgeholfen, dass der Film dem Erstling noch ähnlicher erscheint, denn die Synchronstimme eines der Mörder ist die gleiche, wie beim Oberboss im ersten Teil.
Selbst die musikalische Untermalung kennt man schon bis auf ein paar rockige Klänge, die die Ausnahme bilden. Insgesamt ist sie wirklich nicht schlecht, doch die Innovation lässt sich wie eigentlich beim ganzen Film hier vermissen. Ebenfalls gibt es vereinzelte Rückblenden zum Mord an Ash und seinem Sohn, was als stilistisches Mittel auch nicht unbekannt ist. Die Atmosphäre schließlich macht erneut einen sehr düsteren und verlorenen Eindruck und kann mit dem Original mithalten. Vincent Perez in der Rolle der Krähe kann überzeugen, ist aber immer noch wesentlich ausdrucksschwächer als ein Brandon Lee.
Der "Rache der Krähe" mangelt es an zu wenig Eigenkreativität; ein hier zusehender fast identischer Abklatsch des Originals ist unbefriedigend.