Review

Ich muss ehrlich sagen, ich habe mich immer davor zurückgehalten diesen Film zu schauen. „The Crow“ war ein Meisterwerk, Brandon Lee ein unersetzbarer Schauspieler und ich hatte immer die Befürchtung, dass Teil 2 „The Crow – City of Angels“ einzig und allein eine billige Kopie des bewegendsten und atmosphärischsten Films, den ich kenne, sein würde. Doch nun wurde ich eines besseren belehrt.

Klar kopiert dieser Film einiges, aber wie soll denn sonst eine Fortsetzung mit komplett neuem Hauptcharakter und Hauptrolle aussehen? Und was spricht dagegen, die wunderbare Optik des ersten Films wiederaufzugreifen? „The Crow – City of Angel“ versucht dies und setzt es hervorragend um. Die in Schatten versunkene Stadt wunderbar in Szene gesetzt durch mystisch schöne Bilder und Schauplätze. Die Chraktere, zwar nicht so tiefgründig wie in Teil 1, jedoch genauso ausgefallen. Und die Story? Ja, das ist das einzig richtig kritisierbare an diesem Film. Die Story ist schon sehr vorraussehbar und orientiert sich stark an Teil 1, doch sie gefällt mir absolut. Sarah, das junge Mädchen aus „The Crow“ ist nun erwachsen und arbeitet in einem Tattoo-Studio. Sie erwacht aus immer wiederkehrenden Alpträumen, in denen ein Mann namens Ashe und sein Sohn brutal hingerichtet werden, durch Judah und seine Drogengang, einzig und allein weil sie „zu viel gesehen“ hätten. Doch dann plötzlich sucht die Krähe Sarah auf und zeigt ihr den Weg zum Fluss, an dessen Grund die Leichen der beiden Getöteten liegen. Ashe erwacht zum Leben und schwört Rache an seinen Mördern und den Mördern seines Sohnes...

Natürlich, diese Rache Story gab es auch in Teil 1, aber sie macht nunmal die Story um die Krähe aus und somit eine gelungene Fortsetzung. Doch im Zentrum des Ganzen steht diese düstere mystische Atmosphäre, die mich schon bei Teil 1 überwältigt hat und auch hier fesselte sie mich. Diese gelb/rot Töne, die ständig aus dem schwarzen dunkelen Hintergrund hervorstechen, schöne Kontraste und eine Stadt, eine kriminelle dreckige, aber gerade deswegen so magische Szenerie. Hauptdarsteller Vincent Perez kann es natürlich überhaupt nicht mit der Coolness von Brandon Lee aufnehmen, aber es wird ihm auch nicht leicht gemacht, denn teilweise werden leider einige Sprüche aus „The Crow“ kopiert, doch es sei dem Drehbuch Autor verziehen, diese Sprüche gehören einfach zu dem Rächer dazu, wirken in Teil 1 jedoch wesentlich überzeugender. Mia Kirshner als Sarah gefällt mir sehr gut, sie hat unglaublich viel Ausdruck in ihren Augen und ihrem Handeln, sodass sie perfekt in die ganze Umgebung passt.

Fazit : Alle Fans von „The Crow“ können ohne weiteres diesen Film anschauen, solange sie ihn nicht permanent mit dem Vorgänger vergleichen. Zu Teil 1 gibt es keinen Vergleich, ein absolutes Meisterwerk mit einem fantastischen Schauspieler. Doch „City of Angels“ ist ein würdiger Nachfolger, der zwar nicht so bewegt wie „The Crow“, aber auch durch seine düstere Atmosphäre überzeugen kann.

Atmosphäre: 9/10 [wird nur durch Teil 1 übertroffen]
Story/Schauspieler : 7/10

Alles in allem :
8/10

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