Interstate, Route 66. Drive-Ins, Diners, Tankstellen aus den 50er Jahren und Motels mit grellen Neonreklamen. Edgar ist in der glühenden Hitze auf dem Weg nach Los Angeles, um seine Freundin zu treffen. Unterwegs nimmt er zwei Anhalterinnen mit - Veronica, eine Femme Fatale wie aus einem Albtraum und Gloria, voll auf LSD. Als das Trio in einem schäbigen Motel übernachtet, findet Veronica in Edgars Vergangenheit einen dunklen Punkt und beginnt ihn um all sein Hab und Gut zu erpressen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die wahren Gründe ans graue Tageslicht treten...
Eine nette und interessante Inhaltsangabe, die dem Zuschauer durchaus Lust auf mehr macht. Doch leider kann der Film dann insgesamt doch nicht ganz das halten, was man sich eventuell von ihm verspricht. "Interstate" ist mal wieder einer dieser Filme, die wirklich vielversprechende Ansätze bieten, aber im Endeffekt doch eine Menge an Potential verschenken.
Denn trotz einer recht guten Grundstimmung, die sich hier entfaltet, kann der Film leider zu keiner Zeit einen konstant hohen Spannungsbogen aufbauen, der sich ganzzeitig durch die hier erzählte Geschichte zieht. Es gibt leider immer wieder einige kleinere Spannungseinbrüche zu verzeichnen, die meiner Meinung nach durchaus hätte vermeiden können. Die Story birgt nämlich einiges an Potential, aus dem man mehr hätte herausholen können, als das hier Gezeigte. Vielleicht lag es auch an einem zu niedrigen Budget, aber Geld allein ersetzt auch keine guten Ideen.
So wird man als Zuschauer einige Male damit konfrontiert, das die gerade aufgebaute Spannung etwas in sich zusammenfällt, so das immer wieder Passagen entstehen, in denen die Geschichte etwas belanglos vor sich hinplätschert. Auch die Auflösung des Ganzen ist ab einem gewissen Zeitpunkt etwas zu leicht vorhersehbar, so das der ganz große Überraschungsmoment ausbleibt und vor allem das gewählte Ende relativ unspektakulär daherkommt. Und genau so kann man den gesamten Film beschreiben, man bekommt durchaus solide und teils spannende Unterhaltung geboten, die aber keinerlei besondere Highlights beherbergt. Mit etwas mehr Fantasie hätte hier ein richtig guter Film entstehen können, so aber kommt "Interstate" nicht über das Mittelmaß hinaus und verschwindet so in der breiten Maße der Durchschnittsfilme, die keinen größeren Eindruck hinterlassen.
Genauso verhält es sich mit den hier agierenden Jungdarstellern, die zwar allesamt äusserst bemüht sind, einen ordentlichen Job abzuliefern, aber ihre Darstellungen sind auch nur teilweise überzeugend. In einigen Phasen des Films fehlt es einfach an Glaubwürdigkeit und Autenzithät, die teils unlogischen Verhaltensweisen tun dabei ihr Übriges.
Ein Film, den man sich gut anschauen kann, nur sollten die eigenen Erwartungen nicht zu hoch sein, denn die kann der Film nicht erfüllen. Dennoch bietet er recht kurzweilige Unterhaltung und ist somit für einen gemütlichen Filmabend geeignet.
5/10