Review

Billiger Rachefilm, kleines Budget, schlecht gemacht…29.08.2009

Es muß ja nicht immer das Hundertmillionenbudget sein, um einen guten Film zu drehen, aber es erleichtert die Sache doch erheblich. Auf der anderen Seite heißt ein kleines Budget ja nicht, daß der Film, der damit gedreht wird, schlecht ist – Roberto Rodriguez hat vorgemacht, wie man auch mit wenig Geld gute Filme drehen kann, bevor Hollywood ihn korrumpiert hat. Doch letzteres ist bei den hinter dem Film Rockaway stehenden Brüdern Crook nicht zu befürchten, denn hier fehlt es vor allem im der ersten Hälfte des eh schon recht kurzen Films zwar nicht an kleinen netten Split-Screen-Mätzchen, dafür aber an Spannung – und vor allem an Action. Ärgerlich, wenn man sich mal wieder auf einen handfesten Selbstjustizreißer gefreut hat und statt dessen einen erklecklichen Batzen Lebenszeit verschwendet. Man sollte halt besser auf sein Gefühl hören, hier riet mir die innere Stimme „kauf den Film nicht…Du machst die Crooks reich...und bekommst nichts dafür…“.

Denn für die Story haben die Crooks sicher keinen Cent meines sauer verdienten Geldes vergeudet. Trane dient brav in Afghanistan, während daheim seine Frau und sein Kind ermordet werden. Das kann der Kriegsheld nicht auf sich beruhen lassen, endlich ist die ganze Ausbildung doch mal zu was nütze…also heim, der Sache im Stadtteil Rockaway auf den Grund gehen. Und so wie es aussieht, stehen hinter dem Mord ein paar echt unterschiedliche Ganoven, nämlich Chicanos und auch noch die Russenmafia. Sogar die Polizei hat Dreck am Stecken! Wer hätte das gedacht! Trane nun macht sich daran, das Pferd von hinten aufzuzäumen, schleicht sich in die jeweiligen Organisationen ganz nach Art des namenlosen Mannes aus der Handvoll Dollar ein, verliert aber sein Ziel nicht aus den Augen. Obwohl, die Augen…und welches Ziel eigentlich? Und warum sehe ich mir so einen Unsinn an? Es gibt doch alte Reißer von Seagal…

Hier aber ist man ermattet, reut sich über Zwischentitel und immer wieder Splitscreens, eingefrorene Szenen…da hat jemand ganz arg die angesagten Regisseure kopiert. Ich aber halte Tarantino für überbewertet, daher ist der kostengünstige Abklatsch auch nicht wirklich das Gelbe vom Ei. Es sollte doch ganz einfach sein, für ein paar Dollar einen einfachen Rachefilm zu drehen – zumindest in den Actionszenen sieht man, wohin das Geld geflossen ist. Leider aber gibt es davon einfach viel zu wenige, um den Zuseher bei der Stange zu halten. Und dann auch noch schlechte Computereffekte, billig wirkendes Blut…da hätte man mit ein paar Farbbeuteln durchaus mehr erreichen können. Die Geduld des Zusehers wird auf eine harte Probe gestellt, man wartet…und wartet…duldet die sehr durchschnittlichen Darstellerleistungen, erträgt öde Dialoge…und wartet…doch dann werden dem Helden die Augen ausgestochen. Und ab da wird er Streifen völlig unerträglich. Auch das finale Blutbad reißt es nicht mehr raus, wie auch, der blinde Mann trifft alles…wenn man also Gutes sehen will, was mit einem kleinen Budget machbar ist, dann wende man sich an die Herren Johnson oder Florentine – bei den Crooks ist man falsch…2/10.

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