Nach einem alten chinesischen Sprichwort besteht das menschliche Leben aus vier emotionalen Eckpfeilern: Glück, Vergnügen, Leid und Liebe. Diese Dimensionen werden durch die Geschichte vier ganz unterschiedlicher Menschen geschildert, deren Schicksale unerwartet miteinander verbunden sind. Ein Gangster, der in die Zukunft sehen kann, ein junges Popstarlet, das von Selbstzweifeln geplagt wird, ein ungewöhnlicher Bankräuber und ein Arzt, der alles dafür tun würde, die Liebe seines Lebens vor einer tödlichen Krankheit zu retten.
Episodenfilme waren als Genre noch nie wirklich meine Favoriten. Daran hat auch the Air I breathe nicht wirklich viel geändert. Hier elebt man vier kleine Geschichten rund um den Gangsterboss Fingers, die auch brav unterteilt und mit Kapiteleinblendungen Glück, Vergnügen, Kummer und Liebe katalogisiert werden. Alle Episoden sind dabei noch mehrfach ineinander verschachtelt, in denen die Handelnden immer wieder auftauchen, so daß sich am Ende eine einzige große Geschichte ergibt, die jeweils aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird.
Qualitativ sind aber deutliche Unterschiede zu bemerken. Während Glück und Vergnügen am ehesten in die Kategorie Gangsterthriller passen, wirds bei Kummer und Liebe eher emotional. Das Niveau für meinen Geschmack ist von Story zu Story ein wenig abfallend. Alle haben aber die Gemeinsamkeit einer gewissen durchgängigen Depression, schwermütiger Monologe und meistens sogar der Tod der zentralen Figur, gefilmter Sonnenschein sieht jedenfalls anders aus.
Man darf jedenfalls konstatieren, das sich beim Drehbuch Mühe gegeben wurde den Film möglichst clever zu verpacken. Man hat sich dabei zwar mindestens an einer Stelle (bei Forest Whitakers Charakter in der ersten und letzten Episode) ein zeitliches Paradoxon eingefangen, das fällt aber erst auf den zweiten Blick auf. Die prominenten Darsteller hingegen leisten grundsolide Arbeit. Bleibt am Ende knapp besserer Durchschnitt, aber eben speziell die letzten beiden Episoden senken das Niveau leider ein wenig.
6/10