Review

Was ist ein Killer? Was macht ein Killer? Wie lebt ein Killer? Diese Fragen werden in diesem Film indirekt beantwortet, oder besser gesagt man könnte sich selbst die Fragen stellen, warum wird man zu einem Killer?

Nun ja, wenn man allerdings nicht allzu viel philosophieren möchte, wird man doch sehr schnell erkennen, dass es ein sehr einfach gestrickter Film ist, der im Grunde genommen keinen Tiefgang bietet, da die Charaktere recht blass agieren und nicht allzu viel zu erzählen haben.

Diese Geschichte über Eltern, die ermordet wurden und der Sohn es beileibe miterleben musste, um später als Killer ausgebildet zu werden ist gewiss nicht allzu originell, jedoch schafft es Jesse V. Johnson genügend Tempo im Köcher zu halten. Der Film lebt von seinen doch recht solide inszenierten Actionszenen, allerdings ist es für einen Kinofilm schon fast zu billig geraten. Für einen waschechten Videotheken-Film ist der Film allemal eine Sichtung wert.

Rick Yune der neben der Hauptrolle auch das Drehbuch verfasste, zeigt leider kein allzu großes Talent für die Schauspielerei. Er spielt ziemlich, distanziert, kühn, teils etwas hölzern. Es gibt deutlich bessere Actionschauspieler, jedoch schlägt er sich ganz gut, wenn es um die Fähigkeit der Action geht. Ungünstigerweise ist auch der Punkt des Drehbuchschreibens, ein Kritikpunkt, den man nicht außer Acht lassen kann, denn Rick Yune hat der Geschichte zu wenig Pep verliehen. Es wirkt teilweise, wie das Bauen mit Lego. Stein für Stein, in der Amateurklasse versucht er irgendwie eine Geschichte zu erzählen, aber man spürt deutlich das man hierfür besser nochmal jemanden hätte engagieren sollen, für eine Überarbeitung. Das klingt nach mehr Kritik, als man jetzt erwarten würde. Wenn man darüber hinwegsehen kann und teilweise die Dialoge so einfach zu erraten sind, kann man mit dem Film für 90 Minuten seinen Spaß haben.

Aus technischer Sicht leistet sich der Film recht wenig Patzer. Es gibt so gut wie keine CGI-Effekte. Der Film setzt Gott sei Dank auf echte Explosionen, das Kunstblut kann sich sehen lassen und auch sonst ist die Dynamik der Actionszenen ein doch großer Pluspunkt des Films. Hier wird zwar nicht im Ansatz die Klasse eines John Woos erreicht, jedoch schafft es Jesse V. Johnson mit moderatem Budget alles gut unter einen Hut zu bringen. Das Talent eines Regisseurs zeigt sich erst dann wenn er weiß, wie man mit Budgets umgeht, um eventuelle Ungleichmäßigkeiten auszubügeln.

Fazit: Ein recht flotter, aber leider auch ziemlich blass erzählter Actioner, der durch Jesse V. Johnsons den größten Nutzen daraus zieht, das schwache Drehbuch von Rick Yune einigermaßen zu kaschieren. Für Freunde des B-Actionkinos eine Wohltat.

Details
Ähnliche Filme