Du sollst mich nicht langweilen…20.02.2009
Regisseur Johnson hat es verstanden, mich mit dem kleinbudgetierten „Pit Fighter“ wirklich zu begeistern. Daher war ich, auch angesichts der lobenden Worte hier auf der ofdb, gespannt auf Johnsons neuen Streich. Viel hatte ich mir erhofft, spekuliert auf ein Potpourri aus Kampfsport und Schußwechseln, aber statt dessen…öde Dialoge, einen ganzen Sack voll logischer Fehler, das wirklich dümmste Motiv eines bezahlten Killers und leider viel zu wenig richtig gute Kampfsequenzen. Gut, die Story ist im B-Movie-Bereich ja durchaus nicht unbedingt immer der Höhepunkt, aber selbst gute Actionszenen wirken noch viel besser, wenn sie in einen halbwegs vernünftigen Rahmen eingebettet werden. Aber dabei hat man hier völlig versagt, die Story ist aus dem Baukasten des C-Movies, und auch die Umsetzung krankt an vielen Ecken. Das stört dann weiter nicht, wenn die Actionszenen prima sind, aber da kann ich leider auch keinen Beifall klatschen.
Worum geht es denn eigentlich…da seine Eltern einem Killer zum Opfer gefallen sind, wird der kleine Chance von einem anderen Killer an Sohnes statt aufgezogen. Der Killer gibt im Lauf der Jahre alles weiter, was er gelernt hat, und so tritt Chance später auch in seines Stiefvaters Fußstapfen. Der aktuellste Mordanschlag soll eine Sängerin zum Opfer haben, die wiederum von Chances Stiefbruder bewacht wird. Ganz zufällig hat den Mordauftrag der Mann bekommen, der auch Chances Eltern auf dem Gewissen hat. Zunächst geht es für Chance nur darum, den Mordanschlag zu vereiteln, als dann aber sein Stiefbruder stirbt hat Chance den legendären Anlaß für reichlich Vergeltung…Eltern tot! Bruder tot! Frau in Gefahr! Da sollte man doch…
Aber nein, man sollte eben nicht. Wer Martial Arts erwartet, wird lange warten, lediglich ein, zwei kurze Szenen sind über den Film verteilt. Auch die Schußwechsel sind eher launig, natürlich sind die Magazine nie leer, natürlich kann ein Mann alleine ein ganzes Polizeirevier auslöschen, was an sich schon wie eine schlechte Kopie vom legendären Terminator wirkt. Auch Kämpfe gegen große Gegnermassen gibt es nicht in gut, dafür aber ein wirklich dummes Mordmotiv...der Manager der Sängerin will diese tot sehen, da er hofft, deren Liedchen posthum zu gutem Geld machen zu können. Meine Güte, auf so etwas muß man auch erst mal kommen. Aufgepaßt hat beim Filmdreh auch niemand, vielleicht sollte man da mal als Unternehmensberater vorstellig werden…denn dann würde man nicht darüber Schmunzeln müssen, daß nach einem Mordanschlag abends auf einmal nach kurzer Flucht an einem Tempel innegehalten wird – in hellem Tageslicht – und die folgende Keilerei auf einem Markt wieder bei Nacht stattfindet…Fassen wir zusammen: wie bei Florentine ist ein etwas größeres Budget für Nachwuchsregisseure Gift, denn sie wissen es nicht zu nutzen. Schauspielerisch ist hier Durchschnitt geboten, Kämpfe gibt es zu wenig, die Story ist blöd, die Filmfehler zu offensichtlich – das alles macht leider keinen Spaß…4/10.