Review

Die Frage bei Nekromantik ist folgende, ist dieser Film Kunst oder einfach nur ein krankes Machwerk des Regisseurs Jörg Buttgereit? Ich tendiere hier zum letzteren, den zwischen Kunst und stumpfsinnigen Gewaltansammlungen gibt es für mich einen Unterschied. Sonst würde ich auch Tiefpunkte der Filmgeschichte, wie zum Beispiel das Komabrutale Duell als gut empfinden.

Der Film dreht sich um den verstörten Rob. Er arbeitet in einer Firma, welche darauf spezialisiert ist, Leichen von ihren Plätzen zu entsorgen. Rob ist verstört, er hat Leichenreste bei sich daheim, auch seine Freundin ist wie Rob. Sie mag die Körperteile der Toten und besitzt auch eine nekrophile Ader. Eines Tages gelingt es Rob eine komplette Leiche nach Hause zu schmuggeln. Dort leben Rob und seine Freundin nun ihre nekrophilen Phantasien komplett aus. Eines Tages wird Rob aber von seiner Firma gefeuert, daraufhin verlässt ihn auch seine Freundin und Rob sieht nur noch einen Ausweg.

Ich persönlich finde den Film schlecht. Wirklich schlecht. Dies liegt aber nicht an der Handlung, okay, sie ist wirklich nix für schwache Nerven. Und man sollte auch nix dabei essen. Es liegt eher am gesamten Film, es handelt sich wirklich nur um einen Amateurstreifen, es sieht so aus, als ob mit Super 8 gedreht wurde. Die Kamera wackelt und ist mehr als mies in manchen Situationen. Die Farbe ist auch sehr unklar, es ist halt ein absoluter Amateurfilm. Die schauspielerischen Leistungen sind auch unter aller Sau, keiner macht seine Rolle irgendwie glaubwürdig, einzige Szenen wo ich Achtung zeige sind die nekrophilen Sexszenen, bei denen es doch einen gewissen Anteil an Mut erfordert. Auch wenn der Film von 1987 ist, hätte sich Beatrice M. zumindest an den Beinen rasieren können, denn von allen Splatterszenen mal abgesehen, war dies die perverseste Szene von allen.

Ich frage mich nur wie es Buttgereit geschafft hat, diesen Film als Kunst bewerten zu können. Im Grunde ist dieser Streifen noch nicht mal indiziert, obwohl hier doch schon sehr arge und plumpe Splatterszenen zu sehen sind. Die Nekrophilen Bilder, beim Sex der beiden mit der Leiche sind gut dargestellt, die Bilder sind zum Teil verschwommen und es wird sogar als Normalität dargestellt. Jedoch besteht der Rest nur aus wirklich schlechten Szenen. Am Anfang wird zum Beispiel gezeigt, wie ein Mann vor einem WC steht, und dort uriniert, natürlich tröpfelt auch alles daneben, aber diese Szene wird in voller Länge gezeigt. Ich erkenne nur, dass Buttgereit mit diesem Film schocken wollte, dies ist ihm auch gelungen. Im Grunde hat er eine Kunst darin entdeckt, womit er es geschafft hat, diesen Film frei zugänglich für den Markt zu machen.

In Sachen Splatter wird hier nicht gegeizt. Zum einen sind schon sehr arge Szenen von Unfällen oder Tötungen zu sehen, zum Beispiel als Rob einen Mann den Kopf abschlägt. Zum anderen sind auch Tiersnuff-Szenen zu entdecken, die wie ich finde jedoch in den Film passen, es wird gezeigt wie ein Hase getötet und ihm das Fell abgezogen wird. Diese Szene ist zwar hart, finde ich aber gut eingebaut. Auch tötet Rob im Film eine Katze, in der Badewanne liegt sie dann über ihm auf einer Trocknerstange. Schockierend allemal, aber Kunst? Bestimmt nicht!

Am Schluss folgt jedoch eine Szene wo ich dann sicher war, das dieser Film schlecht ist. Rob schlitzt sich den Bauch auf und bekommt dabei einen Orgasmus. Hmm! Anfangs kommt noch Sperma aus seinem Dödel, jedoch kommt gegen Ende dann Blut heraus. Ich weiß nicht, diese Szene ist so billig und schlecht, hier musste ich wirklich schon lachen.

Ich besitze noch die Special Edition von Nekromantik. Es ist die DVD von Blood Pictures. Diese beinhaltet sehr viel Bonusmaterial, unter anderem Trailer zu allen anderen Jörg Buttgereit-Filmen, wo jedoch zu erkennen ist, das überall keine Besserung zu finden ist. Auch sind Szenen vom Filmset zu betrachten. Das Menü ist eigentlich sehr gut, obwohl es der Film nicht verdient hätte. Die DVD ist selten und somit auch sehr teuer. Ab 30 Euro ist dieser Film zu haben.

Vielleicht liegt es an der billigen Aufmache des Filmes, da mir der Film überhaupt nicht zusagt. Oder es ist doch die starke Körperbehaarung von Rob's Freundin Beatrice M. Einzig und allein einige gute Splatterszenen sprechen dafür, diesen Film nicht als ganz schlecht abzustempeln. Ich werde mir dieses Werk bestimmt nicht noch mal ansehen. Der Film ist für Leute geeignet die wirklich Nekrophil veranlagt sind, oder auch für Leute die der Meinung sind, diesen Film als Kunst ansehen zu müssen. Mir kann es eigentlich keiner übel nehmen, diesen Film nicht zu mögen, da ist ein Film an dem sich wirklich die Geister scheiden.

Es gibt auch einen Nachfolger davon. In diesem Film gräbt Beatrice M. die Leiche von Rob aus und vergeht sich an ihr. Bis der tote ausgenudelt ist und sie neues Fleisch braucht. Im Grunde genau so wie sein Vorgänger, nichts wirklich Interessantes. Jedoch ist dieser Film schon wieder zu lang, Nekromantik 1 hatte mit 68 Minuten die richtige Länge um seinen Magen leeren zu können.

Details