Als eine bekannte Frau, die in Afrika für die UN arbeitet, bei Ausgrabungen von einem Krokodil getötet wird, wird der Reporter Tim zusammen mit der Tierforscherin Aviva nach Afrika geschickt. Dort soll man über „Gustav“, so wird das Tier von den Einheimischen genannt, eine Reportage erstellen. Doch ein Diktator sorgt für Probleme.
Langsam aber sicher bekomme ich immer ein schlechtes Gefühl, wenn das erste Lebenszeichen das ein Film von sich gibt die "basierend auf einer wahren Begebnheit" Einblendung ist. So auch hier im fernen Burundi, wo der Welt ein weiterer Vertreter aus dem Riesenkroko reißt Menschenfleisch präsentiert wird. Um sich da ein wenig aus der Masse herauszukraulen fügte man noch eine Prise Bürgerkriegsdrama mit bei und fertig ist der Monsterreißer mit Politbotschaft.
Um Gustav das Reptil soll eine Pulitzerpreis fähige Story gestrickt werden, deswegen entsendet man ein Reporter um den überdimiensionierten Krokoschuh im Rohzustand einzufangen (sind ja auch sicher Experten in dem Metier), allerdings sind dies allesamt Charaktere die dem Zuschauer aufgrund ihrer albernen Streitigkeiten und eingebauter Naivität nicht wirklich nahegehen. Ich sag nur go, Gustave, go. Dazu gesellt sich noch Kaleun Jürgen Prochnow als local Guide und ein Tierfreund als sogenannter Experte. Man muß wirklich sagen das eigentlich jeder Charakter schach gescripted wurde und sich die Truppe eigentlich nur durch permanente Eigenblödheit in die Bredouille manövriert, um nur mal ein Beispiel zu bringen übernachtet die Truppe auf einem morschen Gestell ohne Not mitten im See, naja die dachten wahrscheinlich Krokodile wären wasserscheu.
Dummerweise kann sich die Fährte des Grauens auch nie so wirklich entscheiden, was für eine Art Film es denn sein möchte. Die Handlung schwenkt ständig zwischen dem Bürgerkriegshintergrund und dem Tierhorrorpart hin und her, ohne eine gelungene Kombination der beiden Handlungsstränge herzustellen. Dazu gibts noch ein wenig Eingeborenenbrimborium und Menschenrechtsgefasel, wir wollen ja schließlich noch unbedingt eine völkerverständigende Botschaft in einem kleinen Horrorthriller packen, ist ja modern und hip heutzutage. Überzeugen kann auch unser heimlicher Held Schnappi nicht wirklich, zu deutlich sieht man ihm seine Geburt aus dem Computer an und wenn es sich dazu noch fortbewegt als wäre es eine Kreuzung aus Usain Bolt und einem Flummi bleibt wirklich keine Hose trocken.
Es ist aber nicht alles schlecht was der Film zu bieten hat. Positiv sticht beispielsweise die gute Kameraarbeit vor der exotischen Kulisse hervor, aber auch die nötige Action kommt nicht zu kurz. Langeweile kommt eigentlich nie auf, das Tempo ist angenehm zügig und auch Gustave darf sich nach Herzenslust austoben, Körper zerfetzten oder Köpfe wie Weintrauben zerbeißen. Mann kann sich mit Primeval ganz gut unterhalten, man muß es aber nicht. Gute und schlechte Seiten des Films heben sich mehr oder weniger auf, reicht für 5/10 Punkten.