Tierhorror-Filme sind spätestens seit "Anaconda" out. Und doch gibt es immer wieder kleine Produktionen, die zu gefallen wissen. Sei es nun "Breed" oder "Frankenfish" - so lange der Spaßfaktor stimmt (gewollt oder ungewollt spielt dabei keine Rolle), passt auch das Gesamtergebnis.
In Afrika geht ein böses Krokodil namens Gustave um, das sich vornehmlich auf Menschenfleisch spezialisiert hat. Ein amerikanisches Filmteam soll eine Reportage über die neusten Todesfälle drehen und gerät dabei zu allem Überfluss an einen gefährlichen Revoluzzer. Little Gustave (nein, nicht der Pimmelmann vom Krokodil) wird der Unbekannte von den Einheimischen genannt, der vor kaltblütigen Morden nicht zurück schreckt und ebenfalls Jagd auf das Filmteam macht ...
Zwei Handlungsstränge, davon einer so banal wie der andere. Warum war das von Nöten? Ganz einfach. Die Killerkrokodil-Story bringt es auch anno 2007 nicht mehr. Besonders, wenn die Animation des Monsters nur unzureichend ist. Keiner im SFX-Team hatte wohl vorher ein Krokodil live gesehen. In ruhigen Momenten schaut das Ungetüm gut aus. Doch sobald es sich in Bewegung setzt, ist die Fantasie mit den Machern durchgegangen. Erinnerungen an die miesen Tricks aus "Anaconda" werden wach. Und dabei soll der ganze Film eigentlich an wahre Begebenheiten anknüpfen.
So kommt es also, dass die Story um Little Gustave interessanter ist als die vom großen Krokodil-Gustave. Denn in einigen Verfolgungsjagden gibt es brauchbare Low-Budget-Action und ein paar blutige Schusswunden, welche die meisten computergenerierten Amputationen bei den Krokodil-Angriffen locker ausstechen.
"Die Fährte des Grauens" wurde bierernst umgesetzt und punktet somit eher durch unfreiwillige Komik als mit Spannung oder Grusel-Atmosphäre. Langweilig ist der Film dennoch zu keinem Zeitpunkt, was dem hohen Tempo zu verdanken ist. Als großes Plus hält die Nebenhandlung um Little Gustave noch eine kleine Überraschung und ein Ende mit "Biss" bereit. Als gnädig stimmendes Sahnehäubchen gibts obendrein schöne Landschaftsaufnahmen, die diesen B-Horror zumindest optisch von der Konkurrenz abheben. 6/10 Punkten.