So, da haben wir ihn nun auch auf DVD: den zweiten Beitrag zum Thema Killer-Krokodil neben dem etwa zeitgleich erschienenen Black Water.
War Black Water noch eine Indi-Produktion und somit das Kroko ein Modell und vielleicht ein-/zweimal CGI, so wird hier alles voll digital erledigt. Das sieht zwar etwas scheiße aus, nicht immer aber manchmal, bringt aber Dynamik.
Auch wenn ich dem Film zu Gute halten möchte, dass er auf wahren Begebenheiten beruht, somit also auch nicht der Drehbuchautor für den hirnrissigen Filmnamen des überdimensionierten Ledertäschchens verantwortlich ist, so ist doch zu viel des Ganzen in den Film hineingebracht worden: kein richtiger Tierhorrorfilm wie z.B. Anaconda, da hier einfach auch noch die (wahren) Begebenheiten um die damalige politische Situation im Lande eine gewichtige Rolle spielen. So fallen dann auch die Charaktere etwas eindimensional und typisch aus - SPOILER eine Überraschung (vielleicht) gen Ende mal ausgeschlossen.
Nichtsdestotrotz fühlte ich mich gut unterhalten. Schöne Bilder, tolle Farben, zwei Plots, der eine "Tierhorror", der andere Action-"thriller" (man beachte die "Relativierungen"). War in Ordnung, wenn auch nicht wirklich gut. Vielleicht hätte man sich mehr auf das Krokodiljagen konzentrieren sollen und die Rebellenkomponente unter den Tisch fallen lassen sollen. Aber naja, so kriegt wenigstens auch ein Bösewicht sein Fett weg - nimmt ein geiles (knackendes) Ende.
Die Animation des Krokos ist teilweise gelungen, teilweise übertrieben agil - gerade zum Ende hin. Ein übergewichtiger Muskelprotz von einer Panzerechse die springt und läuft und schnappt wie ein T-Rex auf Speed. Naja, wer bei so etwas nicht drüber wegsehen kann, der sollte den Streifen links liegen lassen. Aber schließlich gab es genug Leute die über die sehr realistische Art der Inszenierung bei Black Water maulten: das wäre zu langweilig (so ne Helden haha). Für die sollte Primeval ein Ausgleich darstellen.
Fazit: nahm man Black Water noch den wahren Hintergrund ab und bestand der Horror hier noch durch die "Nicht-Sehbarkeit" des Killers, so punktet Primeval als Hollywoodprodukt durch die visuelle Darstellung des Krokos (teilweise etwas ungelungen) und seine Mega-Aktivität. Glaubwürdig? Nein! Der wahre Hintergrund um ein Killerkrokodil und die politischen Umstände sind schön und gut, die Vermischung beider Themen etwas ungelungen. Interessante Typen und coole Charaktere (Haudegen) sind vielleicht gewollt aber Fehlanzeige - da macht auch der Prochnov keinen mehr wett. Am coolsten ist der Kameramann.
Trotzdem unterhaltend. Somit...
6,5 von 10