Review

Autsch, das tut weh. Da hat man als jahrelanger Genrefan endlich mal wieder die Chance liebgewonnene B-Action-Recken wie Gary Daniels („Rage“, „Cold Harvest“) und Matthias Hues („Dark Angel“, „Bounty Tracker“), die sich seit Jahren vor der Kamera rar machen, in einem gemeinsamen Film zu sehen und dann muss es ausgerechnet ein unterirdischer Vampir-Schmu sein, indem sich die beiden gegenüber stehen, obwohl sie sich dafür eigentlich zu schade sein müssten. Haben die Jungs das Geld inzwischen etwa so bitter nötig? Da muss es doch bessere Angebote geben!

Mir fehlt ähnlich wie den Verantwortlichen von „Immortally Yours“ ein wenig Motivation näher auf den Film einzugehen, weil er mit 100 Minuten deutlich zu lang geraten ist, die Sets, die Dialoge, die Inszenierung und der Plot ganz nah am Niveau einer Amateur-Produktion vorbeischrammen und ich einige Kapitel ehrlich gesagt nur mit der Vorspultaste überstanden habe. Nur so viel: Der Film handelt von Vampiren, dem Kampf gegen die unsterbliche Brut und einem „netten“ Obervampir, der sich in eine menschliche Frau verliebt und deshalb selbst sterblich werden möchte. Na supi!
Spannung? Dramatik? Gute Actionszenen? Viel Blut & Gore? Nüschts! Die Handlung plätschert müde vor sich hin und umschifft mit schlafwandlerischer Sicherheit jeden Höhepunkt weiträumig. Da fragt man sich als Zuschauer schon irgendwann, wer ernsthaft daran glaubt, dass ein Publikum existiert, das sich für so einen Totalausfall begeistern könnte.

Obwohl mit Martin Kove oder Costas Mandylar noch ein paar bekannte Gesichter, die für einen Scheck wohl überall mitspielen, an Bord sind, zieht sich überraschend Hues als Vampirjäger Angelo Bruno am besten aus der Affäre und hinterlässt den professionellsten Eindruck. Sein Fight mit Gary Daniels dauert allerdings nur grob 5 Sekunden. Schade.
Das britische Martial Arts – Ass gibt sich zwar alle Mühe, ist als aufbrausender Vampir aber leider nur unfreiwillig komisch. Bei einer Handvoll Kicks darf er wenigstens noch seine Kampfsport-Fähigkeiten aufblitzen lassen, mehr kann er allerdings nicht auf seiner Haben-Seite verbuchen. Hoffentlich kehrt er doch noch mal in den Action-Sektor zurück. Beide haben hier übrigens nur Nebenrollen inne, sind aber mit ausreichend Screentime versorgt.

Abgesehen von unglaublich miesen Effekten, der wirklich dilettantischen Regie Joe Tornatores („Curse of the Crystal Eye“, „Demon Keeper“) und der Riege nicht unbedingt talentierter Darsteller nerven vor allem der aufdringliche Score und die arg improvisiert ausschauenden Locations. Das Budget dieses Zelluloidschrotts schien wirklich sehr niedrig gewesen sein. Auch der in vielen Szenen total unharmonische Schnitt sorgt bisweilen für amüsiertes Staunen.


Fazit:
Ganz ehrlich: Wer ein Wiedersehen mit Gary Daniels und Matthias Hues feiern will, der kann „Immortally Yours“ mal grob durchspulen und bei den einigermaßen interessanten Szenen anhalten. Würden die beiden B-Movie-Veteranen hier nicht mitspielen, würde kein Hahn nach Tornatores Film krähen.
Völlig unbrauchbares, todlangweiliges B-Movie, das zu keiner Sekunde überzeugen kann. Drehbuch und Regie sind schlichtweg unter aller Kanone und wenn das Budget offensichtlich auch noch am Hungertuch nagt, ist Hopfen & Malz verloren. Finger weg!

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