Verfilmungen der Kurzgeschichten von Stephen King haben meist ein Problem: die eigentlich gute Geschichte wird durch unnötigen Ballast aufgeblasen und wirkt dann überhaupt nicht mehr. Leider muß "Nachtschicht" dazu gezählt werden.
Denn die vormals recht interessante Geschichte um den "Studenten" Hall, der in einer Spinnerei anfängt und sich bei seiner Arbeit Dutzenden Ratten und dem miesen Vorarbeiter Warwick behaupten muß, wurde derart in die Länge gezogen, so das die guten Storyelemente ziemlich untergehen. So wurde der Konflikt Hall vs. Warwick vs. Ratten durch eine unnötige Liebesgeschichte verwässert, die auch ohne weiteren Sinn für die eigentliche Geschichte ist. Dazu kommen noch ein paar Nebencharaktere, die aber genausowenig überzeugen können. Der "Wishmaster" Andrew Divoff hat eine kleine Rolle als Angesteller der Spinnerei, "Dauerbösewicht" Brad Dourifs Part als Kammerjäger ist auch nur von geringer Bedeutung, kann aber darstellertechnisch am ehesten überzeugen. Die Hauptakteure bleiben eher blass.
Obwohl die Nebelmaschine in den unteren Spinnereietagen und darunterliegenden Katakomben im Dauereinsatz ist und selbst alles schön versifft aussieht, kommt nur selten Spannung oder Atmosphäre auf. Bestenfalls die letzte Viertelstunde überzeugt; im Vergleich zum Buch jedoch zu sehr auf Mainstream und Happy-End bedacht (letzteres ein ziemliches Manko der meisten King-Verfilmungen). Hier gibt es auch die meisten der wenigen F/X zu sehen, welche sehr spärlich über den Film verteilt wurden und sich meist auf Andeutungen beschränken. Der eine "echte" Bluteffekt ist jedoch gut gemacht, wenn er auch sehr vorhersehbar war. Weniger zu sehen bekommt man von Ratten, bzw. deren mutierten Exemplaren. Die Riesenfledermaus ist aber gelungen, aber die hundegroßen Ratten oder ähnliches - das was man aus der Geschichte kennt - tauchen leider nicht auf. Und gruselig wirken dann die normalgroßen Ratten auch kein Stück.
Insgesamt eine der eher schwächeren Stephen King Verfilmungen und leider nicht einmal für Freunde des "Tierhorrors" interessant. Verschenktes Potential!