Paris in heutiger Zeit. Mysteriöse Symbole, die eilig auf Eingangstüren von Wohnungen gestrichen wurden, erscheinen nach und nach in der ganzen Stadt. Das Gerücht um den Ausbruch einer Seuche verbreitet sich in der Hauptstadt wie ein Lauffeuer. Bald darauf wird die erste Leiche gefunden, bei der alle Merkmale auf die schreckliche Plage hindeuten. Kommissar Adamsberg, ein ungewöhnlicher Polizist, der seiner Intuition folgt und kurz zuvor zum Leiter der Kriminalabteilung ernannt wurde, wird auf den Fall angesetzt...
Die Rückkehr des schwarzen Todes!?
Diese Vermutung wird in diesem erstklassigen Mix aus Thriller-und Krimi vor allem in der ersten Filmhälfte durch auf Türen gepinselte Symbole und rätselhafte Nachrichten genährt und sorgt so schon von der ersten Minute an für jede Menge Spannung, die sich im Laufe der Geschichte immer mehr verdichtet. Als es dann auch noch den ersten Toten zu beklagen gibt und die Polizei zuerst gar nicht einmal genau weiss, wie und woran er gestorben ist, verstärken sich die Gerüchte, das die Pest zurückgekehrt ist und eine ganze Stadt gerät in Panik. Dieses Ausgangs-Szenario zieht den Zuschauer von Beginn an in seinen Bann und sorgt ganzzeitig für einen äusserst straff gezogenen Spannungsbogen, der auch, als die Geschichte im weiteren Verlauf in eine ganz andere Richtung tendiert, keinerlei Einbrüche erleidet. Vielmehr ist das Gegenteil der Fall, denn durch die nicht vorhersehbaren Wendungen des Plots wird die Spannungsschraube noch einmal zusätzlich angezogen, so das man phasenweise schon von absoluter Hochspannung sprechen kann.
Vor allem das angeschlagene Erzähltempo des Geschehens hat mir besonders gut gefallen, denn Regisseur Regis Wargnier hat genau das richtige Mittelmaß gefunden, das Szenario wirkt zu keiner Zeit irgendwie hektisch oder zu schnell, es entstehen aber auch keinerlei Längen durch zu langsam oder uninteressant erzählte Passagen, denn so etwas sucht man hier wirklich vergebens. So stellt man sich einen nahezu perfekten Thriller / Krimi vor, der eine äusserst interessante Story erzählt, der man von der ersten Minute an eine mysteriöse und geheimnisvolle Ausstrahlung bescheinigen muss. Wenn diese dann auch noch mit einigen sehr guten Wendungen versehen ist, fühlt man sich als Fan solcher Filme schon fast am Ziel seiner Träume.
Nun ist das aber noch längst nicht alles, was Regis Wargnier hier in die Waagschale geworfen hat, um den Betrachter zu überzeugen, denn neben den schon erwähnten Vorzügen herrscht hier auch eine exzellente Atmosphäre vor, die sich insbesondere in den Phasen, in denen sich die Panik ausbreitet, besonders gut zum Vorschein kommt. Das Szenario nimmt dabei stetig an Bedrohlichkeit zu, da es auch weitere Tote zu beklagen gibt und die ermittelnden Beamten scheinbar auf der Stelle treten. Auch als dann die ersten Spuren auftreten, die am Ende Licht in das Dunkel bringen und diesen komplizierten Fall letztendlich lückenlos aufklären, büßt der Film nie etwas von seiner Faszination ein, sondern sorgt weiterhin dafür, das sich der Zuschauer von der Geschichte jederzeit geffesselt fühlt. Dafür tragen auch allein schon die erstklassigen Schauspieler bei, die durch ihre überzeugenden Leistungen ein ganz wichtiger Bestandteil des insgesamt hervorragenden Gesamtbildes sind, das sich einem hier offenbart.
Letztendlich bekommt man also einen äusserst guten und teilweise hochspannenden Film zu sehen, der zwar nicht unbedingt spektakuläre Highlights zu bieten hat, sich aber auf einem insgesamt sehr hohen und konstanten Level bewegt und dabei auch nicht die kleinsten Einbrüche zu verzeichnen hat. Allein diese Tatsache hebt dieses Werk schon sehr wohlwollend vom täglichen Einheitsbrei ab, den man üblicherweise geboten bekommt.
Fazit:
"Saat des Todes" ist ein wirklich empfehlenswerter Film, der insbesonder für Freunde von spannungsgeladenen Thrillern absolut lohnenswert sein dürfte. Leider ist diesem Werk anscheinend noch nicht die Beachtung geschenkt worden, die er eigentlich wegen der vorhandenen Klasse verdient hätte. So sollte man den Film aber wenigstens als Geheimtip ansehen, denn das ist er allemal. Kurzweilige und sehr spannende Unterhaltung ist hier garantiert, so das man "Saat des Todes" nicht so einfach an sich vorbeigehen lassen sollte, da man das ansonsten bereuen könnte.
8/10