Bevor John Wayne mit dem Western „Ringo“ 1939 der Durchbruch gelang, musste er sich mit zahlreichen Low Budget Produktionen begnügen. Ganze 13 Mal arbeitete er unter Regisseur Robert N. Bradbury, der zu vorliegendem Werk auch das Drehbuch schrieb. Eines, das formelhafter kaum hätte ausfallen können.
John Travers (John Wayne) und sein indianischer Freund Yak (Yakima Canutt) verhindern den Überfall auf eine Kutsche und retten dabei Anita Matlock (Verna Hillie), die soeben ihr Erbe in Form einer Ranch antreten will. Bereits seit geraumer Zeit machen Gauner die Gegend unsicher, welche vom ominösen Oberhaupt gelenkt werden, den alle den Schatten nennen. John, nunmehr Sheriff des Ortes, will die Bösewichte dingfest machen…
Bradbury drehte Western am Fließband und genauso austauschbar kommt die Handlung von „Star Packer“, so der Originaltitel daher. Figureneinführungen gibt es erst gar nicht, Travers und Yak sind halt Freunde wie Winnetou und Old Shatterhand, jedoch mit deutlich weniger zwischenmenschlicher Geste. Eigentlich ist Yak eher so der Butler, der die Anweisungen und Ideen ausführt, während Travers die Dorfbewohner zur Mithilfe animiert.
Der Antagonist erinnert indes an Schurken aus Edgar Wallace Filmen, da der Gesichtslose hinter einer Tresorwand Anweisungen erteilt und erst nach einem Twist in Erscheinung tritt.
Immerhin ist die Action solide inszeniert, einschließlich einer kleinen Prügelei. Es gibt zahlreiche Verfolgungen zu Pferde und leider auch ein paar spektakuläre Stürze selbiger, - man will gar nicht wissen, wie viele davon nicht wieder auf die Beine kamen. Wie zu jener Zeit üblich, laufen einige Szenen mit merklich höherer Geschwindigkeit ab und zumindest gab man sich mit der Auswahl der Drehorte Mühe und ließ den Helden nicht zehnmal am selben Flussbett vorbeireiten.
Da insgesamt kaum Nahaufnahmen bemüht wurden, lässt sich über die darstellerischen Leistungen kaum etwas berichten. Lediglich Verna Hillie erhält als einzige Dame etwas mehr Spielraum, indem sie sich zweimal erschrecken darf. Wayne glänzt eher durch physische Präsenz, gleiches gilt für Yakima Canutt, der seinerzeit als Stuntman unterwegs war und Wayne erst beibrachte, wie Schlägereien im Film funktionieren.
Spannende Momente wollen sich bei alledem kaum einstellen, die überaus dünne Story kommt gerade mal auf eine Laufzeit von 53 Minuten und hätte auch nicht viel mehr Zeit in Anspruch nehmen dürfen. Ein typischer Western von gestern mit Zutaten aus dem Grundbaukasten des Genres. Trotz John Wayne: Man muss ihn nicht gesehen haben.
4 von 10