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Michael Davis versucht sich nach seiner Horrorkomödie "Monster Man" an einem Actionfilm. Das Drehbuch selbst zu verfassen ist für Davis Ehrensache, leider kommt dabei storymäßig nicht viel heraus. So trägt zum Beispiel unser Hauptcharakter nur den Namen Mr. Smith (Clive Owen) und sitzt eine Möhre kauend an einer abgelegenen Bushaltestelle. Doch plötzlich hastet eine Schwangere an ihm vorbei, gehetzt von ein paar bewaffneten Mannen. Klar, dass ihr Smith zur Hilfe eilt, ihr hilft während der Schießerei das Kind zu gebehren und es nach dem Tod der Mutter mit sich zu nehmen. Von dort an wird er von einem gewissen Mr. Hertz (Paul Giamatti) gejagt. Mit Hilfe der Prostituierten Donna (Monica Bellucci) versucht er das Geheimnis um das Baby zu lüften.
Interessant ist, dass Davis uns über Smith erstmal völlig im Dunkeln lässt. Ein Mensch mit Killerinstinkt, der perfekt mit jeder Waffe umgehen kann, in einem Fabrikkomplex lebt und kaum Kohle hat. Außerdem hat der Gute ein Agressionsproblem und ist sehr leicht zu reizen. Schmatzen, Kaffee schlürfen, oder kleine Fehler beim Autofahren werden bei ihm bestraft. Mit selbstangepflanzten Möhren ernährt er sich gesund und benutzt die Dinger auch mal als Mordwaffe, was zwar witzig sein soll, aber ein wenig seine Wirkung verfehlt.

Clive Owen mag zwar als Killer glaubwürdig auftreten, jedoch hat er hier nur einem Gesichtsausdruck zu bieten. Reicht eigentlich aus für diese Ballerorgie, jedoch kommt er doch recht blass rüber. Während Paul Giamatti wirklich eine verrückte Show abzieht und mit seinem seltsamen Verhalten für massig Situationskomik oder Onliner sorgt. Monica Bellucci taugt leider nur als Eyecatcher und auch die restliche Rige hat keine Chance sich zwischen den Actionszenen zu behaupten, denn sie dienen wirklich größtenteils als Kanonenfutter.
Und zu Recht kann man "Shoot ´Em Up" aber als Non-Stop-Actionfilm bezeichnen. Smith gerät von einem Shootout in den Nächsten, muss sich durch ganze Gegnerscharen durchballern. Der Bodycount schnellt dabei in die Höhe, der Munitionsverbrauch ist gigantisch und es setzt massig blutige Einschüsse. Das ganze Waffensortiment kommt zum Einsatz, viel Inventar und Autos gehen zu Bruch. Dabei stößt aber bitter auf, dass jede Ballerei drastisch übertrieben daherkommt. Smith steht nie in Deckung, die Gegner haben kein Zielwasser gesoffen und schießen, selbst wenn sie einen Meter davor stehen, vorbei. Und Smith legt mit nur einer Pistole und ohne Nachladen Dutzende von Gegner immer mit nur einem Schuss um. Zwar sind die Choreographien wirklich spektakulär, besonders wenn Smith seine Gegner beidhändig ballernd beim Springen oder Rutschen erledigt, trotzdem war es mir einfach zu übertrieben, da hat jeder John Woo Film mehr Realismus zu bieten.
Aber das Zuschauen macht unheimlich Laune, auch weil doch eine kleine Story hinter der ganzen Sache steckt, die aber hanebüchen ist. Aber man bekommt in den Schießpausen immer wieder kleinere Informationen über Smith, seine endgültige Identität wird aber nie geklärt. Davis lässt seinen Charakteren auch keinerlei Platz sich ein bisschen zu entfalten, ein positives Argument dafür dass die Lovestory zwischen Smith und Donna kaum Laufzeit einnimmt.
Der Score passt zwar gut zum Geschehen, ist aber nur selten mein Fall.

Ein extrem schnelles und kurzes Filmchen mit blassen Charakteren, dafür massig Actionszenen mit einigen Brutalitäten. Die unterirdische Story regt zum Hirn abschalten an. Zurücklehnen und die Shootouts und Gags auf sich wirken lassen, störend ist der hohe Grad an Übertreibung. Man soll und darf diesen Film nicht ernst nehmen, jedoch wirken einige Sequenzen schon lächerlich.

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