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Endlich mal wieder Kino für Erwachsene…16.04.2008

Wir sehen: Clive Owen in der Rolle als Mr. Smith möhrenessend auf einer Bank sitzen. Zehn Minuten später sind viele Menschen tot, eine Geburt hat stattgefunden, die Mutter ist erschossen, das Baby entbunden und gerettet durch ebendiesen Mr. Smith, der sich nun, dank seines beherzten Eingreifens mit einer ihn verfolgenden riesigen Mörderschar konfrontiert sieht. Hilfe findet Smith bei einer Prostituierten, deren Muttergefühle geweckt werden können – und bei seinen Kunstfertigkeiten, wenn es um Auseinandersetzungen geht. Denn Smith ist nicht der gewöhnliche Mann von der Straße, hat es aber auch nicht mit einer einfachen Geschichte zu tun, denn verwickelt sind Waffenhersteller ein Senator und viele, viele Handlanger…

Wir lernen: Möhren sind gut für die Gesundheit und können zudem allerhand anderen, nicht unbedingt in der Natur des Gemüses liegenden, Zwecken dienlich sein. Der Film ist tatsächlich unbedingt unterhaltsam, äußerst blutig und in der Tat sehr brutal. Menschen sterben in großer Zahl, und zumeist, sehr erfreulich für den Freund des Actiongenres, sehen wir auch die zum Tode führenden Einschußlöcher. Garantiert kein Western, in dem man die Kostüme wieder sauber in den Schrank hängen kann, sondern eine unablässige bleihaltige Hetzjagd, die natürlich ihr gutes Ende zu finden hat. Natürlich ist die Story nicht neu und auch nicht erstklassig, die Umsetzung aber hat es in sich, denn sie ist rasant, kurzweilig und bedient sich allerhand innovativer Ideen.

Wir zählen: sehr viele Schießereien in mannigfacher Umgebung. Die Gefechte zeichnen sich vor allem durch eine absolute Unbarmherzigkeit aus, soviel gestorben wurde seit langer Zeit nicht mehr auf der Leinwand. Und zum Glück verzichtet man auf die neumodische und unsägliche Handkamera in Verbindung mit schnellem Schnitt, sondern setzt eher auf längere Auseinandersetzungen, die durch clevere Nutzung der Umgebung und des Mobiliars im Gedächtnis bleiben. Alles drin, alles dran – Autostunts, Schlittern auf ölverschmiertem Boden, beidhändige Feuergefechte, Heavy-Metal als Filmmusik, das alles deutet auf einen Vergleich zu „Crank“ hin, doch die beiden Filme sind völlig unterschiedlich. Dieser hier ist fast ein Ballerspiel aus der guten alten Konsolenzeit, bestens besetzt, jedoch mit ganz kleinen Abzügen für die Story – dafür aber mit Clive Owen, der in bester Tradition lässige Oneliner in den Mund gelegt bekommt und den ganzen Film hindurch sehr verärgert wirkt, was sich in seinen Aktionen der Umwelt gegenüber ablesen läßt. Ein feiner Film für nostalgische Erwachsene, rasant, brutal und lässig - 9/10.

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