Was "Steiner - Das Eiserne Kreuz" auch heute noch auszeichnet, nachdem zahlreiche namhafte Regisseure, wie Coppola, Stone, Kubrick oder Spielberg, den Krieg in ihrem Sinne cineastisch umgesetzt haben, ist zum einen die Seltenheit einer Perspektive deutscher Soldaten, zum anderen sind es die hervorragend gespielten markanten Charaktere, die eingebunden in Sam Peckinpah's dramatisch-realistischer Ästhetik, intensiv und greifbar werden. So bleiben die Figuren eindrucksvoll, dem Zuschauer bis in die Nebenrollen im Gedächtnis.
Großartig ist „Steiner“ vor allem in der Kommunikation seiner Charaktere, besonders in den kammerspielartigen Sequenzen im Bunker, wenn der abgeklärte Feldwebel Steiner (James Coburn) und der nach Ruhm geifernde Hauptmann Stransky (Maximilian Schell) aufeinanderprallen, oder die beiden Oberoffiziere Kiesel (David Warner) und Brandt (James Mason) resignierend vom Wiederaufbau eines neuen Deutschlands sprechen und fast schon mystisch über ihren unbeugsamen Feldwebel Steiner und dessen schicksalhaften Konflikt mit Stransky schaudern; Momente, in denen der gelernte Dramatiker Peckinpah deutlich zum Vorschein kommt. So haftet der Erzählweise und den Bilder, bei allem dargestellten Realismus, auch durchwegs etwas Mystisches, Archetypisches an, was die Geschichte zeitlos bedeutsam macht.
Anders zu betrachten ist da die Umsetzung der Schlachten in „Steiner“, die natürlich mit der Unmittelbarkeit neuerer Kriegsfilme, wie beispielsweise den entsetzlichen Darstellungen in „Der Soldat James Ryan“, nicht mithalten kann. Gegen Ende der Siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts, war die von Peckinpah entwickelte Zeitlupen- und Waffengroßaufnahmen-Gewaltästhetik allerdings absolut wegweisend. Und Peckinpah’s Filme (nicht alle) beweisen auch heute noch, wo seine Methoden längst zum Standardrepertoir des modernen Actionkinos geworden sind, im Gegensatz zu diesem, ihren befremdlichen Effekt.