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"Do you believe in God, Sergeant? I believe God is a sadist, but probably doesn't even know it."

Mit "Steiner - Das eiserne Kreuz" schuf Kultfilmer Sam Peckinpah ("The Wild Bunch") einen unvergesslichen, für seine Zeit darüberhinaus ungewöhnlich schonungslosen und kritischen Beitrag zur Thematik des Zweiten Weltkrieges.
Spätestens seit Stalingrad kennt nämlich der Krieg keine Sieger mehr, nur Verlierer - ganz besonders in der größten Todesmaschiene der Menschheitsgeschichte: Der Ostfront. Peckinpah zeichnet konsequent ein zutiefst pessimistisches, Sinnlosigkeit und Raffgier anprangerndes Bild des Krieges, begleitet hierbei einen kleinen deutschen Stoßtrupp beim Rückzug auf den Kuban-Brückenkopf im Jahre 1943. Dort, im blutigen Schlachtgetümmel gehen auch die letzten Züge von Menschlichkeit verloren, werden langjährige Freunde sinnlos, teils durch eigenes Feuer verheizt und selbst Kinder Opfer der Kugeln.

Regisseur Peckinpah setzt diese actionreiche Hölle aus Blei, Blut, Tieffliegern und T34 Panzern einmal mehr geradezu virtuos und ohne jede Beschönigung in Szene. Blutige Zeitlupeneinstellungen, brachiale Nahkämpfe im Schützengraben und realismus-fördernde Wackelkamera im sowjetischen Sturmangriff sorgen im Wechsel mit visionsartigen Szenen und tristem Frontalltag für eine absolut intensive, zuweilen fast apokalyptische Schlachtfeld-Atmosphäre. Stets mitten in den bestechend inszenierten Actionszenen: Der idealistische Feldwebel Steiner (James Coburn), ein sich in die peitschende See stämmender Brandungs-Felsen und sein feiger, mit allen Mitteln nach dem Eisernen Kreuz strebender Widerpart Hauptman Stransky (Maximilian Schell). Grandiose Leistungen nicht nur von ihnen sondern auch durchgehend erstklassig bis in die liebevoll gestalteten Nebenrollen (u.a. David Warner und Klaus Löwitsch).

Die deutsch-britische Koproduktion "Steiner - Das eiserne Kreuz" mag trotz einiger instensiver, zwischenmenschlicher Momente nicht der philosophischste Beitrag zum Thema Krieg sein, einer der eindrucksvollsten und visuell bestechendsten ist er jedoch auch heute noch: Ein blutiges, aufwendig, gerade im Finale beinahe grausig schön gefilmtes Mahnmal gegen den Krieg und trügerische Ideale! "Hänschen klein, ging allein, in die weite Welt hinein" - treffender könnte ein Film wie dieser wohl kaum musikalisch eingerahmt sein...

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