Review

Joe, Terry und eine überflüssige Frau…07.07.2009

So langsam habe ich alle Filme mit Bruce Willis gesehen, und es fällt zusehend auf, daß dabei allerhand Durchschnitt dabei ist. Zum Glück nicht so wie bei Herrn Seagal, der einfach nach dem Jahr 2001 nur noch Unsinn produziert hat, aber dennoch selten in einer Qualität wie zu den seligen Zeiten von „Die Hard“. Nun, vielleicht bin ich zu nostalgisch veranlagt…oder gar alt...aber selbst unter objektiven Gesichtspunkten und ohne einen Vergleich ziehen zu müssen, hat der hier vorliegende Film in meinen Augen eine deutliche Schwäche: und das ist die mitwirkende Dame bzw. die Rolle derselben. Denn bis zum Auftritt der dritten Hauptfigur ist der Film amüsant, mit Augenzwinkern versehen und durchaus im oberen Drittel anzusiedeln. Doch als die Liebe hinzukommt, gesellt sich leider auch Langeweile dazu, und die beiden ziehen den Film drastisch nach unten. Nun, meine Liebste sieht das in diesem Fall völlig anders und bezeichnet das Auftreten der Dame als gelungen, aber sie schreibt ja nicht diese Kritik.

Da sieht man schon, wer bei uns daheim die Hosen anhat…ich laß letzthin eine Umfrage, und da hieß es, die Damen würden bestimmen, was den lieben langen Tag so alles unternommen wird. Nun, bei uns ist das nicht so, und bei Joe und Terry war es auch nicht so, denn die beiden, kurzerhand aus dem Gefängnis getürmt, Bankräuber von Beruf, haben einen guten Plan. Um all die lästigen Situationen beim Bankraub zu umgehen, quartieren sie sich am Abend zuvor beim jeweiligen Bankdirektor ein und gehen dann gleich in der früh samt dessen Familie zur Bank, um Geld abzuheben. Dabei gehen die Ganoven ganz gewaltlos vor, sehr höflich, wie es Gästen geziemt. Alles läuft gut, bis zufällig eine Frau den Weg des Duos ( mit Fahrer eigentlich ein Trio ) kreuzt. Und da sich beide in die Dame verlieben, diese aber auch beide gerne hat, kommt es zu Geplänkel. Alles kulminiert in einem finalen Bankraub, bei dem sich Joe und Terry gegenseitig erschießen…doch natürlich hat man noch einen Plan im Gepäck und immer noch ein Ziel vor Augen…

Wirklich sehr schade ist der Bruch, der etwa nach einer Stunde erfolgt. Aber der Bruch hätte auch abgemildert werden können, indem die Frau sich einfach in einen Gangster verliebt. Spieldauer des Films damit um zwanzig Minuten gesenkt, Tempo hochgehalten, größeres Amüsement. Aber nein, statt Komödie nun tiefe Blicke, öde Dialoge, keine Spannung mehr…sehr traurig, denn Willis und Thornton haben an ihren Rollen genau so viel Spaß wie wir als Zuseher. Zudem ist er Film hübsch handgemacht, Explosionen echt, die Banditen haben Charme, das Verbrechen wird glorifiziert, die Jugend bekommt neue Vorbilder, Banken kriegen ihr Geld ja vom Staat zurück, man ist ja versichert…da kann man auch mal kurz drüber nachdenken, wenn man die Politik der FSK beurteilen möchte – muß man aber nicht. Der Film nun hätte wirklich gut sein können – ist er aber nicht, sondern dank des Liebesgeplänkels gerade in der zweiten Hälfte sehr fad, und daher nur gut für 5/10.

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