Teenie-Horror-Schocker so weit das Auge reicht. Während es heutzutage langsam immer weniger dieser kleinen, aber feinen Filme gibt, in denen ein paar meist IQ-freie Teenies um ihr Leben kämpfen müssen, so gab es Mitte-Ende der 90er-Jahre nahezu bergeweise Filmchen dieses Genres. Nicht alle waren gelungen, aber viele konnten doch zumindest für zwar hirnfreie aber trotzdem gefällige Grusel- bzw. Spannungsunterhaltung sorgen. Und "Joyride - Spritztour" gehört dabei mit zu den besten Filmen dieses Genres!
In "Joyride" ist es dieses mal kein ihrer Schlitzer der für Angst und Bange sorgt, sondern ein durchgeknallter Psychopath der auf den endlos langen Highways unterwegs ist und den man lieber nicht verärgern sollte. Die Story ist zwar nicht unbedingt die Innovativste, durchgeknallte Psycho-Freaks auf Straßen wurden ja schließlich schon in massig anderen Road-Movies verwurstet, trotzdem kann sie für viel Spannung und Atmosphäre herhalten.
Und gerade die Atmosphäre ist hier manchmal beißend. Durch die unheimliche Stimme des Trucker-Fahrers, den Einsatz einiger wirklich gelungener Farbfilter und natürlich den üblichen Stilmitteln wie Dunkelheit, Regen, Blitz und Donner wird eine gar unheimliche Atmosphäre aufgebaut, die bis kurz vor Schluss nicht abreisen will, vor allem wenn man im richtigen Heimkino sitzt und dadurch sich mitten ins Geschehen hinein versetzt fühlt!
Für Spannung wird vor allem in der Motel-Szene, der Verfolgungsszene und beim Showdown gesorgt. Es knistert gar kräftig und das Herz einiger Horror-Anfänger und Schiss-Hasen dürfte heftigst strapaziert werden. Und wenn der Truck dann plötzlich mit voller Wucht durch einen Eiswagen bricht, dürfte es für einige schon zu viel des Guten sein. Heftig und kein bisschen zimperlich, wie es hier zur Sache geht.
Ein weiterer Grund, der für das Gelingen des Streifens zuständig ist, ist wieder einmal der geniale Score! Heftig gruselig und immer genau zu an den richtigen Stellen eingesetzt, macht das Zuhören wirklich Spaß und bringt einem hier und da heftig zum Zittern!
Schade nur, dass man das Ende dann so kräftig versauen musste. Anscheinend wollte man das Ende, welches leider genau so ist wie man es erwartet hatte, vollkommen auf den Massengeschmack des Publikums ausrichten, damit man auch ja keinen Fehler macht. Anders ist es nicht zu erklären, warum man von ganzen 5 (!) unterschiedlichen Endings nun genau jenes nehmen musste, das auf der einen Seite total typisch für das Genre ist aber auf der anderen Seite trotzdem viel zu brav wirkt! Die Masse wird zufrieden sein, der richtige Horror-Freak hätte sich aber etwas Bissigeres und Überraschenderes zum Schluss gewünscht! Aber nun gut!
Was die Darsteller angeht, kann man eigentlich zufrieden sein. Steve Zahn und Paul Walker spielen auf recht gutem Teenie-Horror-Niveau und stellen durchaus zufrieden, zumal man ja bei solchen Filmen eh nie Oscar-Lesitungen erwarten sollte. Leelee Sobieski hat mir dagegen (sowohl vom Aussehen, als auch von der Leistung her) allerdings gar nicht gefallen. Fragt mich jetzt aber bitte nicht wieso. Es ist halt manchmal einfach so!
Fazit: Überdurchschnittlicher, spannender und vor allem höchst atmosphärischer Teenie-Horror-Thriller, so wie ihn die Fans des Genres lieben. Eine zwar wenig innovative aber dennoch passende Story, gute Schockmomente und der passende Einsatz von den üblichen Stilmitteln, kann, zusammen mit einem phänomenalen Score, für ordentliche Gruselunterhaltung sorgen. Wäre das Ende nicht so enttäuschend ausgefallen, gebe es hier eigentlich kaum etwas zu meckern!
Wertung: 8/10