Review

Red Rat ist sicherlich die schrägste, mit Anleihen an Re-Animator Motive versetzte Romanze, die ich je in meinem Leben gesehen habe. Oder habt ihr schon einmal eine gehäutete Ratte erlebt, die sich in ein Dreiecksdrama einmischt und am Ende das Mädchen abbekommt? Ich jedenfalls nicht! Sehr schräge Sache das, nicht besonders substanzvoll, aber temporeich und spritzig in Szene gesetzt. Besonders gefallen tun die beiden "wirklichen" Hauptdarsteller – die da wären zum einen die wirklich süße Esmeralda, die sich z.B. nicht scheut eine echte(!) Ratte zu häuten und sich dann anschließend liebkosend das Fell über den Arm streichelt; oder aber in einer der späteren Szenen dem haarlosen Nagetier solch Komplimente macht, wie das ohne sein Fell die Muskeln besonders hervorgehoben würden! Oh Mann. Die Ratte selber ist dem Niveau des Ganzen angepasst eine sorgsam detaillierte Marionette(?!), die an sichtbaren Fäden in typischer Puppentheatermanier abgehackt durch die Gegend wandert; das hält sie aber nicht davon ab einen markigen Spruch nach dem anderen abzulassen und sich so am Ende das Herz des Mädels zu sichern. Selbstironisch („…diese Bewegungen – wie in einem Low-Budget-Film...“) und genrekonform (unter anderem werden in einer Wohnzimmerszene Ausschnitte des argentinischen Krachers Plaga Zombie – Zona Mutante gezeigt) vergehen die rund 20 Minuten wie nix. Ohne unnötigen Ballast, aber mit viel debilem Charme und einer gehörigen Portion Naivität bekommt man mit Red Rat mal eine etwas andere Romanze vorgesetzt, die aber den meisten wohl zu abgefahren sein sollte. Daher nur für eingefleischte Trashfreunde!

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