Trau niemals einem Cover, das zum einen mit dem blauen 16er Sticker versehen ist, aber zeitgleich in Großbuchstaben mit Genreklassikern wie Dawn of the Dead um sich wirft. Hier wird suggeriert, das man eine spannende Mischung aus Slasher und Zombiefilm vor die Guckluken bekommt, die Wahrheit liegt aber nicht nur irgendwo da draußen, sondern in diesem konkreten Fall auch konträr zum Covertext.
Allein die ersten 40 Minuten vergehen mit einer quälenden Ansammlung an banalen Nichtigkeiten, die ganze Surferblage cruist zum wellenreiten gen Mechiko, sie fahren, sie kaufen ein, sie reden, verdammich ich hab mich ja dran gewöhnt das Horrorfilme sich Zeit nehmen um die Protagonisten vorzustellen oder wenigstens Suspense aufzubauen, aber das hier wirkt wie ein Urlaubsvideo von Onkel Alfred beim Radwandern im Taunus, es passiert rein gar nix. Das muß auch dem Regisseur irgendwann klar geworden sein, wesewegen er ab Halbzeit versucht doch ein wenig an der Spannungsschraube zu drehen. Leider beschloß er ab da in den Night-O-Vision-Modus überzugehen, mit dem erwarteten Ergebnis das man dank stockdunkler Nacht den Film nur noch als Hörspiel bezeichnen kann. Wenn man denn mal zwischendurch was erkennen kann wird zum einen hektisch unübersichtlich geschnitten und zusammen mit der spaßtischen Handkamera fühlt man sich wie auf der Schiffschaukel.
Großes Schuaspielkino wird auch nicht geboten, jeder spielt mehr oder weniger inspiriert seine Stereotypen Surfer Guy, Bitch, Quotenlatino, Punk und Final Girl herunter. Nennenswerte Geldmittel standen offensichtlich auch nicht zur Verfügung und besonders frech ist das die ganze entscheidende Hintergrundgeschichte rund um die Sekte, die ja den Showdown verständlich machen soll, komplett ununtertitelt auf spanisch parliert wird ohne das eventuell noch wache Zuschauer abseits eines iberischen Backgrounds minutenlang nur noch Bahnhof versteht. Sorry Blood Waves, die Story wurde schon hundert Mal erzählt und davon ca. 99 Mal sogar besser.
2/10