Review

Ich trau' mich ja kaum anzufangen, denn einige könnten nach dem ersten Satz schon aufhören weiter zu lesen, denn man ahnt, auf was es hinausläuft

Also: Fünf Jugendliche wollen einen Kurzurlaub in Mexiko verbringen (da isses schon wieder, aber ich kann Euch versprechen, es folgt keine Standard-Splatter Ware). Collin, der Initiator des Ganzen, hat kurz zuvor von seinem Bruder einen Anruf erhalten, der angeblich einen der schönsten Strände der Welt entdeckt hat, welcher auf Grund hoher Wellen geniales Terrain zum surfen bietet. Dort angekommen finden sie allerdings niemanden vor. Die Gegend scheint total verlassen und nichts deutet daraufhin, dass Collins Bruder hier war. Doch dann finden sie die leeren Zelte und machen eine sehr unangenehme Entdeckung.

Dass dort kein Liebespärchen liegt, kann man sich ja denken, denn hier laufen ganz merkwürdige Gestalten durch die Gegend, die größeren Appetit auf menschliches Gewebe verspüren.

Auch nix neues. Doch „Blood Waves" ist trotzdem gar nicht mal schlecht geraten. Zwar wird die von mir eher gehasste Handkamera ständig eingesetzt, doch in diesem Falle passt das zum Geschehen viel besser als eine konventionelle Kameraführung, ja, an manchen Stellen wird die Angst sogar dadurch verstärkt, dass man nicht genau weiß, was sich jetzt abspielt

Zudem hat der Film einige schöne Ideen. Insbesondere die erste Sichtung der Wesen, die einer der fünf eher zufällig auf seiner Kamera entdeckt, ist nett inszeniert. Der Score ist auch recht passabel und die Darsteller haben schon in vielen anderen Produktionen mitgewirkt, sind also nicht einfach nerviges Schlachtvieh, wie in normalen Slashern, bei denen man ja eher froh ist, wenn sie endlich gezwungenermaßen die Klappe halten. Die Auflösung des Ganzen ist zwar nicht gerade glaubwürdig, aber immerhin recht originell und war so nicht zu vermuten.

Natürlich muss man gerade in den ersten zwanzig Minuten wieder recht dämliche Gespräche der Jugendlichen im Auto ertragen, aber es hält sich glücklicherweise in Grenzen und der Film kommt relativ schnell zur Sache.

Warum man aber den originelleren und wesentlich besseren Originaltitel „Trespassers" nicht übernahm, sondern daraus unbedingt „Blood Waves" machen musste, erschließt sich mir nicht. Okay, letzeren versteht jeder Hirnamputierte, beim Originaltitel muss man schon mal nachschauen, was er bedeutet.

Insgesamt ist der Film durchaus unterhaltend und an manchen Stellen sogar richtig spannend geworden, was daraus resultiert, dass des Rätsels Lösung erst ziemlich zum Schluss klar wird. Die latente Wackelkamera könnte jedoch einige nerven. Wie bereits erwähnt mag ich die auch nicht besonders, da „Blood Waves" aber schon von der Machart in Richtung „Blair Witch Project" schielt, kann man damit leben.

Kein überragender Streifen, der auch nicht allzu viel Neues zeigt, aber durchaus unterhaltsam ist und an manchen Stellen (Stichwort Höhle) durchaus recht gute Spannung erzeugt.

6 Punkte

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