Pirates of Treasure Island (2006)

Durch Zufall kommt der Gastwirt Jim Hawkins in den Besitz einer Schatzkarte. Zusammen mit einem Freund macht er sich auf die Suche und gibt die Reise zur Schatzinsel als wissenschaftliche Expedition aus und heuert als Schiffscrew den verwegenen Piraten Long John Silver und seine Mörderbande an. Am Ziel angekommen übernehmen diese das Kommando an Bord. Doch auf der Insel ist Vorsicht geboten, denn diese wird von riesigen Killerinsekten bewohnt, die die Bergung des Goldschatzes fast unmöglich machen. Zudem scheint ein Fluch nach und nach die Besatzung dahinzuraffen.

Also wer kein Herz für üblen Trash hat, kann diesen Film getrost von seiner geistigen Bestellliste wieder streichen. Wenn man an Pirates of Treasure Island (nein, wir lehnen uns mit dem Titel überhaupt nicht an Fluch der Karibik an) normale Maßstäbe anlegt ist der Film die übelste Piratengurke der Welt höchstens noch unterboten von Tauberts Piratenmassaker. Neben dem üblichen Mockbuster Titel, stimmt auch gleich verdächtig, das das Cover frech vor sich hinflötet "für alle Fans von Fluch der Karibik und Meuterei auf der Bounty", aber jegliche Bilder auf der Rückseite verweigert (aus wirklich gutem Grund, wie man später sieht).
Spätestens aber, wenn die ersten Filmbilder flimmern hat man die Wahl, ob man sich über das Kasperletheater ärgern oder ob des billigen Kostümkarnevals laut losprusten soll. Bezug nimmt man grob auf die Story von Stevensons Roman die Schatzinsel, kennt man ja denke ich, wobei bloß niemand eine detailgetreue Adaption erwarten sollte. Ist aber eigentlich ja Wurscht, das noch ein tuntiger Franzmann, drei Mädels für den Sexyfaktor (bleibt aber alles clean), CGI Rieseninsekten (sehen aber gar nicht mal so übel aus oder auch die falschesten Dialekte, Bärte und Frisuren wie ich sie zuletzt bei Aztec Rex gesehen hab, mit dabei sind. Entweder man hat schon abgeschaltet oder will einfach noch mehr von dem destillierten Wahnsinn sehen.
Von Darstellerseite sind die üblichen Nasen aus den Asylum Produktionen dabei, damit dürfte alles gesagt sein. Als zugkräftiger Name wurde Lance Henriksen engagiert, dem sein Auftritt aber auch sichtlich selbst peinlich war. Man achte nur mal wie sich die Hansele bei den Schwertkämpfen anstellen, die 10-jährige im Ritterfaschingskostüm auch nicht schlechter hinbekämen.
Um es nochmal zu sagen, der Film ist absoluter Schrott und Long John Silver, wenn es ihn denn gäbe, würde aus dem Grabe den Klabautermann auf die Macher hetzen. Ich hab mich aber köstlich über all den Sondermüll amüsiert und reue die zwei Euro vom Ramschtisch nicht. Also wer mit Star Crash, Einer gegen das Imperium und Hard Rock Zombies zurechtkommt, kann hier ruhig mal reinblicken.
6/10