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Mit "Pirates of Treasure Island" hat The Asylum diesmal einen Piratenfilm produziert! Die Produktionsfirma bekannt für Filme mit Titeln wie "Mega Piranha", "2012: Doomsday", "Mega Shark vs Giant Octopus", "Transmorphers" oder "Titanic 2" ist schon immer gerne auf den Erfolg bekannter Filme aufgesprungen. Diesmal war vermutlich der Erfolg von Fluch der Karibik der Grund einen Piratenfilm zu produzieren.

Storytechnisch nahm man sich hier allerdings den Roman-Klassiker "Die Schatzinsel" zum Vorbild... und interpretierte den Stoff komplett um... Der Film beginnt damit das eine Handvoll Piraten einen Schatz durch den Dschungel schleppen, mittendrin Long John Silver (gespielt von Lance Henriksen - "Alien 2" u.a.). Die Piraten planen eine Revolte gegen ihren Kapitän, die sie dann auch prompt umsetzen. Doch dann tauchen Rieseninsekten auf... Auch die weitere Story hat nur noch entfernt mit der Romanvorlage zu tun, Jim Hawkins ist viel älter, träumt davon Pirat zu werden (!), segelt von England aus los, zwischendurch ist er der ehrliche Mann (!) und am Ende plötzlich wieder Freibeuter und zwar plötzlich bei den Amerikanern! Nicht der einzige Logikfehler in der Story.
Die Kellnerin die in ihn verliebt ist und ihn vor den Piraten warnt ("Piraten haben einen schlechten Charakter") entpuppt sich plötzlich als Piratenbraut, worüber aber niemand wirklich überrascht ist. Dann gibt es noch den Arzt, der aber nur den Geldgeber spielt, den Franzosen der zwei Frauen mit an Bord bringt, als aber die Piratenbraut auftaucht plötzlich davon redet das Frauen an Bord Unglück bringen und lauter kuriose Figuren unter den Piraten... so hat der blinde Pirat eine große Pappbrille auf, auf der Augen aufgemalt sind und einen eindeutig angeklebten Bart!
Dazu kommen noch lauter absurde Wendungen, die teilweise gar nicht weiter erklärt sind, die Figuren wundern sich aber nicht im geringsten darüber... zB Wenn plötzlich ein auf der Insel ausgesetzter Pirat herumläuft, der irgendwo auf der Insel scheinbar ein pinkes Haarfärbemittel gefunden hat, um sich damit die Strähnen zu färben... oder am Ende glatt ein Zombie auftaucht, mit einer Pappmaske (!) und nach 30 Sekunden schon wieder das zeitliche segnet... was diese Szene sollte kann ich mir immer noch nicht wirklich erklären.

Die Schauspieler schaffen es immerhin sich selber ernst zu nehmen, laufen aber dennoch ziemlich planlos durch die Gegend. Die Dialoge sind teilweise unglaublich mies, und wenn dann zum x-ten Mal ein Pirat "Jaja" oder "Nene" sagt, denke ich mir das entweder dem Drehbuchschreiber die Ideen ausgegangen sind oder die Schauspieler einfach nur improvisiert haben. Die einzige Ausnahme bildet hier Lance Henriksen, der seine Rolle sehr überzeugend rüberbringt, damit aber die Schwächen der anderen natürlich nicht überbrücken kann.

Auch die Kulisse ist eher schwach. Das Schiff ist noch ganz gut anzusehen, sieht aber sehr neu aus... was nicht nur an dem blauen (!) Anstrich liegt. Der Rest spielt großenteils im Dschungel und in einer alten Atztekenpyramide (!) die vielleicht noch aus "2012: Doomsday" übernommen wurde, der man aber ansieht das alles nur aus Pappmaschee besteht.

Die Kampfszenen sind relativ kurz, aber spassig. Das aber der Moment in dem ein Pirat von einem Säbel durchbohrt wurde nur als Schattenbild dargestellt wird zeigt auch das geringe Budget mit dem der Film gedreht wurde. Ebenso sehen die Rieseninsekten alle gleich aus, und sind eher schlecht getrickst.

Ich könnte noch ewig weitererzählen, aber das würde an dem Urteil auch nichts ändern, also komm ich zum

Fazit: Pirates of Treasure Island ist eigentlich ein schlichtweg schlechter Film. Story, Darsteller (bis auf Lance Henriksen), Kulisse, Tricks... eigentlich könnte jeder Hobbyfilmer das besser machen. Doch gerade deswegen hatte viel Spass als ich den Film sah! Leider ist der Film dann doch ernst gemeint und keine Parodie, daher landet meine Wertung dann letztendlich bei 2/10 Punkten.

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