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Krude Mixtur aus Thaiboxen, Wirtschaftskrimi und schwarzer Magie - 08.09.2007

Thailändisches Filmschaffen zeichnet sich normalerweise durch mehrere Dinge aus – herausragende Kampfszenen, den Verzicht auf körperliche Unversehrtheit bei den Stuntmen, seltsame traditionelle folkloristische Elemente, noch merkwürdigerer Humor und zumeist eine nur in Ansätzen vorhandene Story. Vorhandenes Geld wird in Trickeffekte investiert, da interessiert die Geschichte den Filmschaffenden nur am Rande. Das aber ist für den westlichen Zuseher nur schwer nachvollziehbar, denn gerade eine Geschichte, und sei sie auch noch so simpel gestrickt, ist der Faden, an den man seine Effekte und Kämpfe hängen kann. So war es eine Freunde zu sehen, daß man beim neuesten Werk von Dan Chupong ein paar Ideen in eine Story verwoben hat – leider aber ist diese nicht wirklich vom allerbesten…

Thailand, 1865. Zieng hat den legendären Anlaß, wurden doch seine Eltern von einem finsteren Menschen gemeuchelt und er schwer verletzt zurückgelassen. Natürlich hat der Mann nun Rache im Kopf, wird aber in ein sehr seltsames Komplott verwickelt, indem Traktoren, Büffel und zwei Zauberer verstrickt sind, ach ja, das Menstruationsblut einer Jungfrau gehört auch noch dazu – und Raketen. Klingt abseitig, ist es in Teilen auch. Die Gegenspieler von Zieng bestehen aus einem Mann, der mit der neuesten Erfindung des Traktors sein Vermögen machen will und daher Büffeldiebe bezahlt, denn ohne Büffel pflügt der Bauer schlecht und mag die Anschaffung eines Traktors in Erwägung ziehen. Das ist das alte Spiel von Angebot und Nachfrage…Und ein weiterer Kontrahent ist ein böser Magier, der Rache an seinem einstigen Schulkameraden sucht und sich zu diesem Zweck mit dem Traktorhändler verbündet. So ist es nun an Zieng, dem garstigen Treiben ein Ende zu bereiten, bevor er auf einem Planwagen mit seiner Liebsten in den Abendhimmel fahren kann.

Diesmal will man zuviel. Die Geschichte erfordert beim Betrachter den Verzicht auf Ungläubigkeit und schmeißt allerhand Elemente zusammen, die sich nicht wirklich fein verbinden. Raketen…auf denen sogar ein Mann surfen kann, Jungfrauenmenstruationsblut als schwächendes Mittel gegen übermenschliche Kräfte, einen lachhaften Traktoristen, der sich als Finsterling nicht eignet, einen stets hungrigen Banditen, der gerne auch mal in Arme beißt, wenn die Gier zu stark ist, allgemeine Zauberei und merkwürdige Rituale, das ist der Stoff, aus dem der „Dynamite Warrior“ gestrickt ist. Man muß schon Spaß an fantastischen Elementen haben, denn ohne diesen kann man die wie immer hervorragenden Kampfsequenzen nicht genießen. Wieder einmal feines Thaiboxen, aber dank der unruhigen Rahmenhandlung eher ein Fall für die Nische, zumal auch die Darsteller meist übertreiben. Nett anzusehen ist das bunte Treiben allemal, aber irgendwann möchte man einmal einen richtig guten thailändischen Film sehen, sonst ist das Land als Exporteur bald wieder im Abseits – 7/10.

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