Mehrere Morde stellen Scotland Yard vor ein Rätsel. Inspektor Rupert Redford will den Fall aufklären, ein Fall der mehr verzwickt ist als man zuerst annimmt.
Wie auch Werner Klingers „ Das Geheimnis der schwarzen Koffer“, entstand „Der Todesrächer von Soho“ nach der Romanvorlage „Der Tod packt seine Koffer“ von Bryan Edgar Wallace. Die Regie übernahm Jess Franco und zwar unter dem Pseudonym Jess Frank. Dieses kann als abwertend oder letztendlich als interessant gesehen werden. Bekannterweise ist es ja nichts Neues, dass ein Film von Jess Franco geteilte Meinungen resultieren lässt.
Was nach Ansicht des Films definitiv sofort auffällt, es werden keine Nackt- oder Sexszenen verwendet. Eigentlich ein Punkt der untypisch für Francos Filme ist. Das einzige was innerhalb des Films für ein wenig erotische Belebung in Form charismatischen Zügen sorgt, ist Elisa Montes in der Rolle der Helen. Auch im Bereich Action hält sich der Film eher zurück.
Des weiteren muss man positiv anmerken, dass „Der Todesrächer von Soho“ nicht so verwirrend ist, wie „Der Teufel kam aus Akasava“, welcher ein einziges Durcheinander präsentierte und bei dem einzig Franco und Trash Fans auf ihre Kosten kamen. „Der Todesrächer von Soho“ wirkt wesentlich strukturierter. Der Zuschauer wird langsam auf die Lösung vorbeireitet und nicht mit einer Unmenge von Fehlidentitäten verwirrt.
Was die Darsteller anbelangt, so macht Horst Tappert in der Rolle des Charles Barton bzw. Bennett Reeds, mit seiner 3 Tage Bart Optik und einem engagierten Spiel, einen guten Eindruck. Auch Fred Williams kann man als Inspektor Rupert Redford eine gute Leistung bescheinigen. „Der Todesrächer von Soho“ entstand in der gleichen Zeit wie die Spät-Wallace-Verfilmung „Das Rätsel des silbernen Halbmonds“. Francos Film kann sich zwar nicht mit Lenzis messen, aber Franco hat mit Elisa Montes eine attraktive und sympathische Hauptdarstellerin, die Lenzis Film wesentlich besser zu Gesicht gestanden hätte als die untalentierte Uschi Glas.
Fazit: Unterhaltsamer Franco-Film, der zwar mit kleinen Ungereimtheiten auffährt, diese allerdings durch einen gewissen Wohlfühlfaktor glättet und sich als ein interessantes Gesamtwerk niederlässt.