Im Vorhof der Hölle (1990)

Terry Noonan kehrt nach langer Zeit wieder in die Bronx von New York zurück und trifft hier seinen alten, kriminellen Kumpel Jackie Flannery. Terry ist überrascht, wie abgewrackt und brutal das Gangsterleben inzwischen geworden ist, aber es gelingt ihm, sich in eine irische Gangsterorganisation einzuschleichen. Was bis dahin niemand weiß: Er ist ein Undercover-Agent, der die Organisation von innen heraus auffliegen lassen soll. Dies gelingt ihm aber nicht und so muß er sich mit ansehen und fühlen, wie sich die Zeiten wirklich geändert haben, denn eine Gangsterethik oder -moral gibt es schon lange nicht mehr.

Donnerwetter, es gibt sie noch die kleinen aber feinen Perlen, die man immer wieder findet. Von dem Film hatte ich vorher noch nie gehört und nur zufällig nachts mal den Rekorder angeschmissen, da das Line-up des Castes durchaus vielversprechend klang. Tatsächlich wird hier ein tolle Gangsterdrama mit gut agierenden Schauspielern, spannender Handlung und authentischer Gangsteratmosphäre.
Einzig dicker Kritikpunkt ist, das sich die Story einen Teil ihrer Spannung nimmt und in den Mülleimer wirft, denn jeder sieht doch das Terrys Kill der vermeintlichen Gangster ein Fake ist und lediglich dazu dient in die Organisation der irischen Mafiavariante einzuschleusen. Warum läßt man dies nicht einfach offen und den Zuschauer selbst rätseln welche Vergangenheit Terry denn nun hatte und was ihn dazu bewog nach einem Jahrzehnt wieder Anschluß an seine alten Gaunerkumpel zu suchen. Schade, eine vertane Chance finde ich.
Ansonsten ein Füllhorn des Lobes. Der Score von Ennio Morricone ist passend. Die Action ist dezent gesetzt, aber wenn dann gibts blutige Einschüsse oder mal einen Kehlenschnitt und auch der Showdown während der St. Patricks Day Parade ist schön stylish in Slowmotion gehalten, als wäre John Woo in beratender Position tätig gewesen. Das Downerende paßt dann ebenfalls gut zu der eher düsteren Story. Bis auf den leicht versemmelten Spannungsaufbau und der etwas aufgeblasenen Love Story rockt Vorhof zur Hölle.
8,5/10